Ein Franzose auf guten Abwegen

THALFANG. (sve) 18 Jahre jung und schon der erste längere Auslandsaufenthalt: Laurent Cabanes möchte über sein Praktikum bei der Tourist-Information Thalfang vor allem seine deutschen Sprachkenntnisse erweitern.

 Der 18-jährige Laurent Cabanes vor dem Haus der Begegnung in Thalfang – vier Wochen dauerte sein Praktikum in Deutschland. Es soll nicht sein letzter Besuch in Thalfang gewesen sein. Foto: Sven Eisenkrämer

Der 18-jährige Laurent Cabanes vor dem Haus der Begegnung in Thalfang – vier Wochen dauerte sein Praktikum in Deutschland. Es soll nicht sein letzter Besuch in Thalfang gewesen sein. Foto: Sven Eisenkrämer

"Ich habe in der Schule immer Hochdeutsch gelernt", sagt Laurent, "aber hier in Thalfang sprechen viele Leute einen Dialekt. Das war am Anfang ein Problem für mich." Aber auch das einzige. Laurent gefällt es hier sehr, sehr gut und die Leute seien sehr umgänglich, sagt er aus Überzeugung. Doch wie kommt ein 18-Jähriger aus Villeblevin, ein Ort im französischen Département de l'Yonne, ins beschauliche Thalfang? Neben Laurent selbst hatte auch Verbandsgemeindebürgermeister Hans-Dieter Dellwo seine Finger im Spiel: Villeblevin hat seit einigen Jahren eine Partnerschaft mit Heidenburg. Zum zehnjährigen Jubiläum der Partnerschaft kam auch Hans-Dieter Dellwo nach Frankreich und übernachtete bei Laurents Familie - sein Vater ist nämlich der Bürgermeister. Und so kam der Kontakt zustande: eine gute Gelegenheit für Laurent, sich um sein gewünschtes Praktikum in Deutschland zu bemühen. Dellwo verschaffte dem jungen Mann eine Stelle bei der Thalfanger Tourist-Information. Laurent arbeitet seit fast drei Wochen dort, unterstützt bei organisatorischen Dingen, war auch schon im Hunsrückhaus und half bei Vorbereitungen zu einer Veranstaltung, und er hat sogar einen Teil der Thalfanger Internetseite übersetzt. Das sei gar nicht so leicht gewesen, sagt er. Auch die Region lernte er kennen und ist durchaus positiv überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass es in einer Region, außerhalb der großen Städte in Deutschland so viel zu sehen und zu erleben gibt." Laurents Deutsch ist bereits sehr gut, aber wie er selbst sagt, bestehen zwischen dem in der Schule Gelernten und der gesprochenen Sprache hier doch sehr viele Unterschiede. Laurent möchte auf einer Wirtschaftshochschule studieren und anschließend in einem internationalen Gewerbe tätig sein. Genau hier sollen seine Deutschkenntnisse greifen und ihm von Vorteil sein. Laurent ist auch nach seiner Abreise sicher immer ein gern gesehener Gast. Und wenn man ihn fragt, ob er wiederkommen wird, antwortet er begeistert: "Ja, natürlich! Warum nicht?!"

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