Ein ganzer Verein in Dunkelgrün

WITTLICH. Hochklassiger Sport und zufriedene Gesichter überall: Der achte "Stelioplast"-Cup der HSG Wittlich war wieder ein voller Erfolg für den Veranstalter.

Grit Jurack kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Die deutsche Handball-Nationalspielerin in Diensten des dänischen Spitzenklubs Viborg HK, die vom Wittlicher Publikum zur besten Spielerin gewählt wurde, musste zahllose Autogramme schreiben - aber als zwei Jungs mit zwei Orangen vorbeikamen und diese unterschreiben lassen wollten, meinte Jurack nur:"Das ist nicht euer Ernst." Am Ende gab sie natürlich doch ihr Autogramm - vielleicht das 200. an diesem Tag. "Das Turnier ist total klasse, die Organisation ist perfekt, die Stimmung ist gut und alle Mannschaften werden bestens umsorgt", sagte die Nationalspielerin, ehe sie mit ihren Mannschaftskameradinnen, die den "Stelioplast"-Cup zum zweiten Mal nach 2005 gewonnen hatten, in den Bus zurück nach Viborg stieg. Zufrieden war nicht nur Jurack. "Der Stelioplast-Cup setzt Maßstäbe, es gibt kein Turnier, wo ich so viele Nationalspielerinnen zu Gesicht bekomme wie in Wittlich", lobte Frauen-Handball-Bundestrainer Armin Emrich. Auch der Schwarzwälder zeigte sich begeistert von den vielen helfenden Händen, die für einen perfekten Ablauf sorgten. Alle rund 200 Helfer trugen einheitliche dunkelgrüne T-Shirts. So auch die Minis und "Super-Minis", die die beiden Finalteilnehmer Viborg und Trier vor dem Endspiel aufs Feld begleiten durften. Ein bisschen nervös waren die Mini-Handballer schon, aber dann lief doch alles wie am Schnürchen. Zum festen Stamm der Helfer gehören auch die Ehepaare Posnien und Unger. Während die Posniens vorrangig in der Organisation und der Turnierleitung tätig sind, stemmte Jürgen Unger die gesamte Hallentechnik. Und auch das Team von "Siebenmeter-TV", das das HSG-Magazin für den Wittlicher Offenen Kanal produziert, war das gesamte Wochenende mit seinen Kameras eingespannt. Sie basteln nun an einer Sondersendung und einer DVD mit den Höhepunkten des Turniers. "Wir haben ein Team, das schon seit Jahren mithilft, alles lief perfekt", lobte Axel Weinand, sportlicher Leiter der HSG, seine Helfer. Und selbst die waren überrascht, von wo so mancher Handball-Fan angereist war. "Wir sind knapp 600 Kilometer gefahren, aber das Wochenende war es auch wert", sagte Matthias Schulz. Er war mit über 20 Mitstreitern des Fanklubs "Saxonia" aus Leipzig angereist und unterstützte lautstark seine Mannschaft. "Das hier ist richtig toll, weil man ganz nah bei den Mannschaften ist. Zwischen den Spielen kann man sich mit den Spielerinnen unterhalten, die sind ganz locker", sagt Schulz: "Nächstes Jahr kommen wir wieder." Angesichts so viel Lobs war auch Organisationsleiter Weinand zufrieden: "Aus sportlicher Sicht war es absolute Weltklasse, den über 1500 Zuschauern wurde toller Sport geboten, die Mannschaften waren zufrieden. Was will man mehr?" Schon mit dem Finale gingen Weinands Planungen für den neunten "Stelioplast"-Cup 2007 los: "Obwohl alle Mannschaften gerne wiederkommen würden, werden wir höchstwahrscheinlich einige Änderungen im Teilnehmerfeld haben." Dem Hauptsponsor, der wieder Namensgeber sein wird, wird es egal sein, denn auch seine Bilanz ist positiv:"Für uns ist das Turnier eine runde Sache. Der Verein macht eine tolle Arbeit, und zudem wird unser Namen in der Region bekannter. Einfach klasse", meint Hans-Dieter Meeth, Prokurist bei "Stelioplast". Und eine Frau wird den Namen "Stelioplast"-Cup gewiss nicht vergessen: Denn Monika Krause, die Mutter der Handballerin des Jahres Nadine Krause (Leverkusen), feierte beim Turnier in Wittlich ihren 50. Geburtstag. Standesgemäß mit Handball eben.

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