Ein Gebäudetrakt wird überflüssig

Bernkastel-Kues · Es dauert noch mindestens 16 Monate. Dann wird die Realschule plus in Bernkastel-Kues nur noch die ehemalige Hauptschule nutzen.

 Die ehemalige Realschule (rechts) wird bald leer sein. Einziger Standort der Realschule plus wird dann das ehemalige Hauptschulgebäude (links) sein. TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

Die ehemalige Realschule (rechts) wird bald leer sein. Einziger Standort der Realschule plus wird dann das ehemalige Hauptschulgebäude (links) sein. TV-Fotos (2): Clemens Beckmann

Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues Was passiert mit dem Gebäude der ehemaligen Realschule in Bernkastel-Kues? Diese Frage wird sich unweigerlich stellen. Denn der Gebäudetrakt wird in absehbarer Zeit leerstehen. "Frühestens zum Beginn des Schuljahres 2018/2019", teilt Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, auf TV-Anfrage mit. Der Betrieb der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus wird dann auf die etwa 150 Meter entfernten Gebäude der ehemaligen Hauptschule konzentriert.
Realschule und Hauptschule wurden zum Schuljahr 2010/11 zusammengeführt, aber räumlich auf beide Areale verteilt. Die Trägerschaft übernahm der Kreis. Damals lag die Schülerzahl bei 737. Derzeit sind es noch 456. Und die passen in einen der beiden Trakte. Dass die Wahl auf die ehemalige Hauptschule fiel, hat vor allem zwei Gründe, heißt es beim Kreis. Dort gibt es eine Mensa, die noch von der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gebaut wurde und ein größeres Raumangebot.
Beide Gebäude müssten saniert werden, sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Bei einer Konzentration auf einen Standort seien Investitionen nur dort notwendig. Hangert hat Verständnis für die Pläne. Das erleichtere auch die innerschulische Organisation mit zum Beispiel jetzt noch zwei Sekretariaten.
Die Gesamtkonferenz der Lehrer, die Schülervertretung und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier haben dem Umzug bereits zugestimmt. Rektor Torsten Meier will sich allerdings nicht äußern und verweist auf die Zuständigkeit des Kreises.
Was muss baulich verändert beziehungsweise saniert werden, bevor der Umzug über die Bühne gehen kann? Verwaltung und Lehrerzimmer müssen umgebaut, Fachräume (Naturwissenschaften und Werken) erneuert werden. Es wird ein Lichtschacht errichtet, um einen bisher fensterlosen Raum im Untergeschoss als Bibliothek nutzen zu können. Zwischenwände werden versetzt, um ausreichend große Unterrichtsräume zu schaffen. Die zweite Küche wird in zwei Unterrichtsräume umgewandelt. Im Bereich Brandschutz (neue Türen) und Elektrik stehen ebenfalls Arbeiten an. Die Verbesserungen beim Brandschutz sollen bereits ab Herbst 2017 umgesetzt werden, damit größere Investitionen in der ehemaligen Realschule nicht mehr getätigt werden müssen.
Zu den Kosten: Im laufenden Haushalt des Kreises stehen 50 000 Euro für Planungskosten bereit. Der Finanzplan 2019 und 2020 beinhaltet Verpflichtungsermächtigungen über jeweils eine Million Euro. Über Summen, die die noch 2017 für mögliche Arbeiten gebraucht werden, informiert die Verwaltung des Kreistags, um die Zustimmung für überplanmäßige Ausgaben zu bekommen.
Zur möglichen Folgenutzung sagt Manuel Follmann: "Erst müssen die eigentumsrechtlichen Verhältnisse geklärt sein" (siehe Info).Extra: FOLGENUTZUNG: AUCH ABRISS IST MÖGLICH

Ein Gebäudetrakt wird überflüssig
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Es kann sein, dass das Realschulgebäude in die Zuständigkeit der VG Bernkastel-Kues zurückfällt. Ob es so kommt, ist aber noch nicht klar, sagt Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung. Sollte die VG wieder die Verantwortung übernehmen, müsse sie sich Gedanken machen, sagt Bürgermeister Ulf Hangert. Es werde nicht einfach das Gebäude zu veräußern. Als letzte Konsequenz komme auch ein Abriss in Frage.

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