Ein Genuss für Mund und Nase

ÜRZIG. Die Weinlage "Ürziger Würzgarten" ist weltberühmt. Das Kräuterparadies "Ürziger Gewürzgarten" soll ebenfalls ein Magnet werden und Besucher anziehen.

Was für ein Tag für die erste Ernte im Ürziger Gewürzgarten: Mehr als 30 Grad in dem steilen Gelände oberhalb des Ortes. Da erfrischt die alkoholfreie Gewürzgartenbowle noch besser. Die Kräuter in dem Apfelsaft-Mineralwasser-Gemisch stammten natürlich aus dem Gewürzgarten, genauso wie die duftenden Ingredienzien für die Kräuterrahmsuppe und das Kräuterpesto (zu Spaghetti). Beide Gerichte bereiten Köche der Initiative "Regional - Erste Wahl" auf dem Gelände zu. Ganz fertig ist der Gewürzgarten, ein Ergebnis des noch laufenden Flurbereinigungsverfahrens Rachtig-Ürzig, noch nicht. Es werden noch Wildrosen gepflanzt, und deshalb soll die offizielle Eröffnung erst im Frühjahr 2005 erfolgen. Die erste Ernte steht aber dennoch bereits an. Die Besucher erhalten Gläser und dürfen sich Kräuter pflücken, die dann in dem Glas mit Öl aufgefüllt werden. In zwei Wochen sollen die "Erzeuger" ein hochwertiges Kräuter-Würzöl in Gebrauch nehmen können. "Der Gewürzgarten ist ein Glücksfall für uns", sagt der Ürziger Ortsbürgermeister Arno Simon. Klaus Reitz (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum) spricht von einem "Magneten für die ganze Region" und einem Projekt "das sich selbst beflügelt hat". So hat sich schon ein Förderverein "Ürziger Gewürzgarten" gegründet, der in zwei Jahren die Pflege der Anlage übernehmen soll. Bis dahin geschieht dies auf professioneller Basis. Auf dem Gelände, das mit Mauern, Fußpfaden und Terrassen unterteilt ist, stehen unter anderem 150 verschiedene Pflanzenarten, 905 Kletterpflanzen und fast 8500 Stauden: ein Genuss für Nase, Augen und natürlich für den Mund. Der Gewürzgarten soll Teil des Themenwanderweges werden. Jeder Ort von Kröv bis Zeltingen-Rachtig soll mit einem Projekt eingebunden werden. Dadurch werde der Blick über den Tellerrand und damit eine gemeinsame Werbung möglich, sagt Klaus Reitz. Mittel dafür stehen im Leader +-Programm bereit. Da die Kontingentierung der Mittel für die einzelnen Kreise Ende dieses Jahres auslaufe, müssten die Anträge bis dahin gestellt sein, erläutert Reitz. Die Einheimischen freuen sich über den Gewürzgarten. "Das ist super", sagt Julia Oster aus Ürzig. Und sie meint nicht nur das Pflanzen-Kleinod, sondern auch die Suppe, die sie gerade auslöffelt.

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