Ein großes Herz für krebskranke Kinder

Wenn Elfriede Bungert in Longkamp an den Haustüren klingelt, öffnen die meisten Bürger bereitwillig Tür und Portemonnaie. Das Geld kommt der Kinderkrebs-Station im Trierer Mutterhaus zugute.

 Unermüdlich: Elfriede Bungert sammelt seit sechs Jahren Geld für die Kinderkrebs-Station im Trierer Mutterhaus. 2009 sind es 2343 Euro.TV-Foto: Clemens Beckmann

Unermüdlich: Elfriede Bungert sammelt seit sechs Jahren Geld für die Kinderkrebs-Station im Trierer Mutterhaus. 2009 sind es 2343 Euro.TV-Foto: Clemens Beckmann

Longkamp. (cb) "Ein Cent wird zum Glücksbringer", "Ergreifende Begegnungen", "So lang die Füße tragen". Das ehrenamtliche Engagement von Elfriede Bungert war schon mehrfach die Ursache für Berichte im Trierischen Volksfreund. An ihrem 67. Geburtstag, am ersten Weihnachtstag 2003, hatte die Longkamperin beschlossen, auf Sammeltour zu gehen. Hintergrund: Die damals zwölfjährige Tochter einer Familie aus der Nachbarschaft war an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt, hatte die erste Operation im Trierer Muterhaus hinter sich und die Chemotherapie vor sich.

Als Elfriede Bungert erfuhr, dass das Mädchen monatelang in der Kinderkrebs-Station bleiben muss, fasste sie den Entschluss, sammeln zu gehen, damit den kranken Kindern auch Wünsche erfüllt werden können, die das Budget der Klinik nicht hergibt. Bungert besorgte sich bei der Kreisverwaltung eine Spendenerlaubnis und zog in Longkamp (knapp 1200 Einwohner) viele Abende von Haus zu Haus.

2222 Euro und ein Cent kamen Anfang 2004 bei der ersten Aktion zusammen. Seither war die 72-Jährige fünf weitere Male unterwegs. Zwischen 2300 und 2600 Euro sammelte sie bei ihren Touren. 2009 waren es 2343 Euro.

Viele Bürger warten geradezu schon auf ihren Besuch. "Sie wissen, wo das Geld hingeht", erläutert Elfriede Bungert, die mehrfach die Kinderkrebs-Station besuchte. "Es ist schon schlimm, wenn man sieht, wie die Kinder leiden", erzählt sie.

Die Spendenbereitschaft in Longkamp sei nach wie vor groß. "Die Leute freuen sich, wenn ich komme", sagt sie. Auch Neubürger öffnen bereitwillig den Geldbeutel.

Das Nachbarskind ist mittlerweile 18 Jahre alt und nach Auskunft der Ärzte wieder gesund. Elfriede Bungert wird dennoch weiter einmal im Jahr an vielen Abenden unterwegs sein, um Geld für die Kinderkrebs-Station zu sammeln. "So lange die Füße tragen und die Gesundheit mitspielt", verspricht sie.

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