Ein Haus für alle

GREIMERATH. Greimerath macht es vor: demokratisches Selbstverständnis im Dorf. Die Dorfgemeinschaft ist an den Planungen zur Erneuerung des Bürgerhauses beteiligt.

 Das Greimerather Bürgerhaus soll zu einem architektonisch markanten und ortsbildprägenden Gebäude umgestaltet werden. TV-Foto: Erich Gerten

Das Greimerather Bürgerhaus soll zu einem architektonisch markanten und ortsbildprägenden Gebäude umgestaltet werden. TV-Foto: Erich Gerten

Greimerath hat es jetzt schriftlich, zumindest aus der Sicht der Dorfplaner: "Die 250 Einwohner zählende Gemeinde hat sich wegen ihrer zentralen Lage an der Autobahnauffahrt zur A 1 und der Nähe zur Kreisstadt Wittlich zu einem bevorzugten Wohnstandort entwickelt". So hat Architekt Werner Simon aus Kinderbeuern bei der Vorlage der neuesten Bauvorhaben des selbstbewussten Dorfes in der Verbandsgemeinde Manderscheid geschrieben. Denn jetzt wollen die vor wenigen Jahren zum schönsten Dorf gewählten Greimerather ihren vielfältigen Aktivitäten wie beispielsweise der Einrichtung eines Kräutergartens unweit des Maare-Mosel-Radwegs und dem im Bau befindlichen Feuerwehrgerätehaus im Ortsmittelpunkt einen weiteren Akzent setzen. Das sanierungsbedürftige Bürgerhaus soll nicht einfach nur aufgepäppelt, sondern zu einem architektonisch markanten und ortsbildprägenden Gebäude umgestaltet werden. Dazu gehört ein Giebel zur Straßenseite mit großer Fensterfront. Dazu gehört auch mehr Platz im Innenbereich, vor allem ein 180 Quadratmeter umfassender Saal mit Trennwänden. Nutzungsverbesserungen kommen Gemeinderatssitzungen und dörflichen Veranstaltungen, aber auch privaten Feiern zugute. Alle sind eingeladen zur Diskussion

Auch sportliche Aktivitäten, bei denen Vereine und Gruppen bisher in Nachbarorte ausweichen mussten, seien dann möglich. Für Ortsbürgermeister Walter Schuh war es eine Selbstverständlichkeit, dass seine Bürger zur Informationsveranstaltung eingeladen werden, wenn es um die Dorfgestaltung geht. Nicht ausschließlich Architekt und Gemeinderat sollten entscheiden, in welchem Ambiente das zukünftige Dorfgemeinschaftsleben stattfinden soll. Alle sollten mit diskutieren und Anregungen einbringen. Souverän leitete Schuh die Veranstaltung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Er ließ zunächst den Architekten Simon sprechen und dann die Greimerather Bürger. Immerhin 30 waren gekommen, jung wie alt, und hatten ihre Ideen mitgebracht. Soviel demokratisches Selbstverständnis und Beteiligung der Bürger lobte auch Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Manderscheid: "Greimerath hat Zukunftsperspektiven, ihr habt eine tolle Lage. Das Wir-Gefühl spielt in einem Ort wie Greimerath eine große Rolle." Er rechne zwar damit, dass der Kostenansatz von rund 800 000 Euro seitens der Genehmigungsbehörden gekürzt werde. Aber durch Eigenleistung sei vieles trotzdem zu realisieren. Stellvertretend für viele Bürger sagte Christof Maas: "Ich bin überzeugt von dem, was ich gesehen habe. Man sollte es unterstützen, was hier ausgearbeitet wurde; die Situation wie sie jetzt ist, ist nicht mehr tragbar. Der Kompromiss finanziell wird kommen, der uns dennoch erlaubt, hier was vernünftiges aufzustellen."

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