Ein Heiliger wacht über Hundheim

Hundheim · Vier Jahre lang haben viele Freiwillige an einer Kapelle des heiligen Florian gearbeitet. An diesem Sonntag wird sie eingesegnet.

 Die Mitglieder vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hundheim in der neuen Kapelle zu Ehren des Heiligen Florian. Christian Steinmetz, Frank Butzen, Marco Sonne und Andreas Steinmetz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die Mitglieder vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hundheim in der neuen Kapelle zu Ehren des Heiligen Florian. Christian Steinmetz, Frank Butzen, Marco Sonne und Andreas Steinmetz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Hundheim Als Marco Sonne vom Förderverein der Feuerwehr die St. Florian-Kapelle in Hundheim betritt ist er überrascht: "Da brennt ja schon eine Kerze." Dabei ist die neue Gedenkstätte offiziell noch gar nicht ihrer Bestimmung übergeben.
Denn erst an diesem Sonntag wird sie feierlich eingesegnet. Vier Jahre haben die Hundheimer immer wieder in ihrer Freizeit an der neuen Kapelle gearbeitet. Doch die Mühe hat sich offensichtlich gelohnt. Strahlend weiß erhebt sie sich auf der kleinen Anhöhe neben dem Hundheimer Friedhof.
Der Eingangsbogen ist mit Natursteinen verziert, die ein freiwilliger Helfer aus einem Steinbruch bei Allenbach mit dem Traktor geholt und anschließend gemauert hat. Beim Betreten der Kapelle fällt zuerst das von Steinmetzmeister Timo Sonne gefertigte Mosaik an der Stirnseite ins Auge, das die Optik der Kapelle prägt und den heiligen Florian zeigt.
Um dem Mosaik den notwendigen Raum zu verschaffen, haben die Macher der Kapelle das Kreuz am Dachgebälk befestigt, wo es jetzt über die Betenden wacht. Ältere Hundheimer werden sich möglicherweise noch an das Kreuz erinnern, denn es hing früher im Klassenzimmer der ehemaligen Volksschule, sagt Christian Steinmetz, der sich das Kreuz bei der Renovierung des Gebäudes zur neuen Hundheimer Kita gesichert hat.
Jahrelang habe es dort unbeachtet auf dem Dachboden gelegen, sagt er. Die Kirchenbank, die Platz für drei Gläubige bietet, stammt aus der Hunolsteiner Pfarrkirche und wurde dort nicht mehr benötigt, sagt Andreas Steinmetz. "Hier passt sie genau rein", freut er sich. Die beiden mit Granit abgedeckten Seitenpodeste sind noch leer. Dort sollen ab Sonntag die Statuen der Gottesmutter Maria und des Heiligen Florian ihren festen Platz finden.
Was die Mitglieder des Fördervereins besonders gefreut hat, war die Akzeptanz und Unterstützung der Hundheimer Bevölkerung für die in einem Zeitraum von vier Jahren geschaffene Kapelle.
"Viele Freiwillige haben mitgeholfen, auch außerhalb des Fördervereins", sagt Frank Butzen. Einige hätten zahlreiche Stunden in das Projekt gesteckt, andere hätten die Helfer mit Getränken und Essen verpflegt. Wie viel Geld der Förderverein in die ehrenamtlich errichtete Kapelle gesteckt hat, wollen die vier Vereinsvertreter nicht sagen.
Die Summe sei auch nicht repräsentativ, da viel Baumaterial gespendet worden sei, sagen sie. Jetzt soll das mit Rasen eingesäte Gelände an der Kapelle noch gestaltet werden. Ein Blumenbeet soll angelegt, dazu noch Plätze für einen Fahnenmast und einen Weihnachtsbaum bestimmt werden.
Und auch der Ortsbezirk habe signalisiert, vor der Kapelle Bänke aufstellen zu wollen. Sonne: "Das wird ein richtiger kleiner Park."
Extra: DIE OFFIZIELLE EINSEGNUNG DER KAPELLE


Am Sonntag, den 17. September, wird die St-Florian Kapelle offiziell eingesegnet. Um 9.30 Uhr werden die Figuren von Maria und St. Florian in einem Gottesdienst in der Rochus-Kirche geweiht und anschließend in einer Prozession mit Begleitung des Musikvereins Hundheim zur Kapelle gebracht. Ob die Einsegnung anschließend vor der Kapelle oder im Gemeindehaus gefeiert wird, wollen die Vereinsvertreter kurzfristig nach Wetterlage entscheiden. Der Heilige Florian lebte im dritten Jahrhundert in Österreich und war Oberbefehlshaber einer römischen Einheit zur Brandbekämpfung. Er wird in der katholischen und der orthodoxen Kirche verehrt. Florian gilt als Schutzheiliger der Feuerwehren, Bäcker, Rauchfangkehrer, Bierbrauer, Gärtner, Böttcher, Töpfer, Schmiede und Seifensieder. Er wird unter anderem gegen Feuer- und Brandgefahren, Kämpfe, Stürme, und große Dürre angerufen.

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