Ein Horrorzirkus vor der Monsterrampe

Morbach · Blumenkübel und Sitzbänke erzählen, was sie übers Jahr in Morbach erlebt haben, ein Vampir erwacht, Hexen tanzen, und ein Pastor frönt dem Hütchenspiel: Gespenstisch und gleichzeitig humorvoll haben sich die Aktiven der Morbacher Dilldappen in diesem Jahr gezeigt.

Morbach. Ein Bild des Café Heimat ist an der Rückwand der Bühne zu sehen. Der Elferrat nimmt hinter einer silbernen "Monsterrampe" Platz, Schilder warnen vor Rutschgefahr: Die Dilldappen haben für ihre Kappensitzung das Morbacher Ortszentrum kurzerhand in die Baldenauhalle verlegt. "Narretei Barrierefrei" heißt denn auch das Motto der Morbacher Narren für diese Session.Friedwald im Ortszentrum

Lokale Themen prägten dabei die Büttenreden. Andreas Schäfer und Dilldappen-Chef Frank Retzler blühten als Blumenkübel um die Wette und unterhielten sich mit Sitzungspräsident Thomas Alberts, einer sicheren Bank für Dilldappen-Humor, über die Ereignisse des vergangenen Jahres. "Aber macht Euch wegen der Blumensäulen keine Hoffnungen, Visionen mit blühenden Landschaften haben schon ganz andere gehabt", lautete das Resümee der drei für den Morbacher Ortskern. Ihr Lösungsansatz für den Morbacher Ortskern: Die Protagonisten für einen Friedwald sollten diesen doch im Morbacher Zentrum anlegen: "Einen ruhigeren Ort wirst Du nicht finden", begründeten sie dies vor 210 Besuchern der ersten von zwei Kappensitzungen in Morbach. Übereinstimmend hoffen die drei, dass sich beim nächsten Sperrmüll ein Schrotthändler in den Ort begibt und die Rampe vor dem Café Heimat einfach mitnimmt. Den lokal- und bundespolitischen Themen haben sich auch Erika und Kurt Müllers als Familie Obi beim Verzehr ihres Gurkensalats gewidmet. Dabei bekam die Nachbargemeinde Thalfang ihr Fett weg: "Macht daraus doch ein Museumsdorf für den Nationalpark", lautete ihr Vorschlag. Morbach selbst liege im Dornröschenschlaf. "Aber wer soll da wen wachküssen?", fragten sie rhetorisch. Mit seinen Geschichten zur Flugangst brachte Jungnarr Nils Tuschik die Zuschauer zum Lachen. "Da zeigen die einem im Flugzeug, wie Schwimmwesten funktionieren. Als ob den Passagieren auf der Titanic Fallschirme etwas genutzt hätten." Einen wunderbaren Auftritt hat der Morbacher Pastor Michael Jakob hingelegt. Erst verwandelte er einen Stofftiger in seine bezaubernde Assistentin Ulrike Schiemann. Dann lästerten die beiden zusammen über den "Burger King" (Bürgermeister) und "Country Boy" (Landrat), aber "langsam, damit es die Hunolsteiner auch verstehen", bevor Jakob als versierter Hütchenspieler die Zuschauer raten ließ, wo sich die (Kopf)-Kugeln befinden. Die zweite Morbacher Sitzung findet am kommenden Samstag, 22. Februar, um 19.11 Uhr in der Morbacher Baldenauhalle statt. Weitere Akteure: Kinderpräsident: Paul Alberts; Prolog: Harald Alberts; Funkengarde 1, Trainerinnen: Tinchen Anton, Sabine Mohr; Schackbergkehlchen Gonzerath mit Karl Mutsch, Funkenmariechen: Ann-Cathrin Steinbach und Alicia Alberts, begleitet von Walter Blasius und Guido Bollig; Funkengarde 2, Trainerinnen: Tinchen Anton, Jennifer Anton. Männerballett, Trainerin: Nadine Alt; Sprachkurs Morbacher Platt: Katrin Eltges, Elke Röder, Alice Paul, Nadine Alt, Isabell Schuh, Sonja Alberts, Nadine Klingler. Allemollis: Frank Retzler, Thomas Alberts, Walter Blasius, Guido Paul, Marcus Heintel, Johnny Klein, Guido Bollig; Musik: Musikverein Morbach.volksfreund.de/karnevalExtra

"Egal, wie das Leben verläuft: Zwei Bier passen immer noch rein." Protokoller Harald Alberts. "Ich werde in Zukunft nur noch Morbacher Schnaps trinken." Karl Mutsch nach dem Auftritt der Gonzerather Schackbergkehlchen, die ein Malheur besangen, das ihm im November vergangenen Jahres nach Alkoholgenuss in Gonzerath widerfahren war. "Was haben Hüllenkremer und Hackethal gemeinsam: Beide sind jung, Rechtsanwälte und fangen mit "H" an. Was unterscheidet die beiden? Der eine macht Durcheinander, der andere hält Ruh\\'." Zitat der Gruppe "Morbach blüht auf." "Thalfang hat das ganze Jahr Kirmes." "Ich glaube eher, die machen einen Räumungsverkauf." Familie Obi. "Er redet gern, mischt sich in die Angelegenheiten anderer Leute ein und wollte sich das bezahlen lassen." Pastor Jakob zur Frage, warum Andreas Hackethal Bürgermeister geworden ist. cst

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