Ein Jahrhundert-Ereignis für Bonsbeuern

Für den kleinen Hontheimer Ortsteil Bonsbeuern, am Rande des Kondelwaldes gelegen, ist es ein Jahrhundert-Ereignis. Am morgigen Samstag wird die in knapp zehnjähriger Bauzeit errichtete "Waldkapelle zur heiligen Maria" eingesegnet. Die kleine Kirche wurde zum größten Teil in Eigenleistung gebaut.

Hontheim-Bonsbeuern. Heinz-Josef Steffes wird vielleicht morgen einige Tränen verdrücken. Am Nachmittag werden sich viele Menschen rund um die neue "Waldkapelle zur heiligen Maria" versammeln, um der Einsegnung dieses hübschen, 40 Personen fassenden Gotteshauses beizuwohnen. Steffes, seit 1985 Ortvorsteher von Bonsbeuern, hat etwas geschaffen, was allergrößten Respekt und Hochachtung verdient. Seit 15 Jahren ist der heute 61-Jährige maßgeblich mit der Planung und dem Bau der Kapelle beschäftigt, seit 15 Jahren hat er unzählige Stunden in seiner Freizeit dafür geopfert, und seit 15 Jahren hat er zusammen mit vielen Helfern beharrlich an diesem Bauwerk gearbeitet. "Das macht schon stolz, wenn man nun die fertige Kapelle sieht. Für so einen kleinen Ort ist das eine große Leistung", erzählt er. Steffes war von Anfang an die treibende Kraft, er hat mit Handwerkern verhandelt, Sponsoren gesucht und natürlich selbst Hand beim Bau mitangelegt. Schon seine Amtsvorgänger Anton Klingels, Günter Klingels und Peter Kunz hatten die Idee, in Bonsbeuern ein Heiligenhäuschen zu bauen. Denn der kleine Ort, der einstmals ein klösterlicher Hof war, hatte noch nie eine eigene Kirche. Verwirklicht hat die Idee letztlich Steffes. Die Basis dazu legten er und neun weitere Bürger im Februar 1992 mit der Gründung eines "Fördervereins zum Bau und zur Unterhaltung einer Kapelle in Hontheim, Ortsteil Bonsbeuern". Zwei Jahre später konnte vom Land Rheinland-Pfalz ein passendes Grundstück am Ortseingang von Bonsbeuern gekauft werden. Und es dauerte noch einmal vier Jahre, bis genug Geld vorhanden war, um die Baugrube auszuschachten. Dann war erneut eine längere Pause angesagt, bis im Sommer 2001 die Bodenplatte gegossen werden konnte. Noch im gleichen Jahr begannen die Rohbauarbeiten, 2002 erhielt die Kapelle die Dachbalken, ein Jahr später die bleiverglasten Fenster. Immer wenn der Verein genügend Geld in der Kasse hatte, wurden Hammer und Schaufel in die Hand genommen, um das Werk zu vollenden. Im Jahr 2004 kamen die Elektrikarbeiten dran, 2005 der Innenputz und die Bodenfliesen, schließlich der Außenputz und die Beleuchtung. Im Dezember 2006 wurde in der Glockengießerei Mark in Brockscheid die Glocke gegossen. Vor wenigen Wochen wurde auch die einen Meter große geschnitzte Madonna seitlich vom Altar aufgestellt. Es ist eine Arbeit des Kennfuser Kunstschreiners Klaus Johann. Eine sechsstellige Summe hat der Förderverein zusammengetragen - über Mitgliedsbeiträge und kleine und große Spenden. "Alles ist bezahlt", sagt Steffes stolz, der noch in den vergangenen acht Wochen mit anderen Helfern den Außenbereich gepflastert und eine Treppe gebaut hat. Programm der Einsegung Zwei Tage, am Samstag und Sonntag, werden die 27 Bonsbeuerner Einwohner und sicherlich zahlreiche Gäste die Fertigstellung und Einsegnung der Waldkapelle feiern. Samstag, 8. September, 15 Uhr: der Jugendchor Kennfus singt; 15.15 Uhr: Begrüßung der Ehrengäste; 15.30 Uhr: feierliches Hochamt mit Einsegnung der Kapelle durch Dechant Markus Arndt und Pfarrer i.R. Paul Klümper. Es wirkt mit der Kirchenchor Bad Bertrich; anschließend Festreden der Ehrengäste; 18.30 Uhr: Konzert des Spielmannszuges Hontheim, anschließend Beisammensein. Sonntag, 9. September, 10.30 Uhr: feierlicher Wortgottesdienst, mitgestaltet vom Männerchor Hontheim; Mittagessen (Gulaschsuppe und Erbseneintopf); 15 Uhr: Kaffee und Kuchen, es spielt der Musikverein Hontheim. (sim)

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