Ein klares Ja zur gelebten Gemeinschaft

Neumagen-Dhron · Seit Jahrzehnten kicken die Fußballer der Sportvereine Neumagen und Dhron Seite an Seite. Am 14. und 15. Februar soll sich entscheiden, ob sie auch offiziell fusionieren. Darüber sollen möglichst viele Mitglieder entscheiden.

 Zwei Vereine gemeinsam am Ball: Vorstandsmitglieder der Sportvereine Neumagen und Dhron wollen nun auch formell fusionieren. Im Bild (von links): Dirk Doppelhamer, Bernd Görgen, Neumagens Vorsitzender Frank Lemmermeyer, Guido Menten, der Dhroner Vorsitzende Jan Bollig, Edwin Falkenburg und Fusionsbeauftragter Karl-Heinz Lenz (hinten). TV-Foto: Ursula Schmieder

Zwei Vereine gemeinsam am Ball: Vorstandsmitglieder der Sportvereine Neumagen und Dhron wollen nun auch formell fusionieren. Im Bild (von links): Dirk Doppelhamer, Bernd Görgen, Neumagens Vorsitzender Frank Lemmermeyer, Guido Menten, der Dhroner Vorsitzende Jan Bollig, Edwin Falkenburg und Fusionsbeauftragter Karl-Heinz Lenz (hinten). TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Ersten Reaktionen nach zu schließen, scheint es längst überfällig zu sein, dass sich der SV Noviomagus Neumagen und der SV Dhron zusammentun. Selbst Kicker befreundeter Vereine wundern sich mitunter, dass das bisher noch nicht geschehen ist. Schließlich könnte die Senioren-Spielgemeinschaft (SG) im kommenden Jahr bereits ihr Silberjubiläum feiern. Die Jugend-SG blickt sogar auf eine noch längere Tradition zurück. Der Nachwuchs spielt bereits seit den frühen 1980er Jahren Seite an Seite.
Trennung überwunden


"Die sind da von klein auf reingewachsen", nennt Frank Lemmermeyer, Vorsitzender des 1920 gegründeten SV Neumagen, einen wesentlichen Aspekt der Fusionsbestrebungen. Bei den Spielern mache es schon lange keinen Unterschied mehr, ob einer in dem einen oder dem anderen Ortsteile lebe. Selbst ältere Fußballer, die einst aus Überzeugung für ihren Verein losstürmten, bestärken die Mitglieder beider Vorstände in ihren Plänen. "Das ist der Lauf der Zeit", zitiert Jan Bollig, Vorsitzender des SV Dhron, ein Gründungsmitglied des SV Dhron 1961. Auch die einstige Trennung im dörflichen Miteinander beider Ortsteile hält er für überwunden.
Entscheidend ist für Dirk Doppelhamer, Kassierer SV Neumagen, dass sie gemeinsam vorankommen wollten. Die Spieler stünden da auch "hundertprozentig dahinter". Ebenso wie die Mitglieder ist Beisitzer Bernd Görgen überzeugt: "Am Sportplatz stehen alle beieinander." Wie ernst es ihnen damit ist, wird sich bei den für den 14. und 15. Februar terminierten Mitgliederversammlungen zeigen. Mindestens 50 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder sollen dann für oder gegen die Fusion stimmen. Guido Menten, Kassierer des SV Dhron, sieht dem gelassen entgegen. Immerhin machten die beiden Vereine ohnehin seit vielen Jahren alles zusammen. Bereits 1988 bauten sie, unterstützt vom heute ruhenden SV Papiermühle, die Flutlichtanlage des gemeinsam genutzten Sportplatzes "Am Leienhaus".
Zwei Jahre später errichteten SV Neumagen und SV Dhron das Sportlerheim dort und 2011 weihten sie den ebenfalls großem ehrenamtlichem Engagement zu dankenden Naturrasenplatz ein. Die jüngeren Investitionen, von beiden Vereinen zu gleichen Teilen gestemmt, waren nur möglich, weil alle sich als Team sehen und ebenso wie bei Veranstaltungen Hand in Hand arbeiteten.
Gefühlt seien sie seit Jahrzehnten ein Verein, sagt Karl-Heinz Lenz, der als Fusionsbeauftragter fungiert. Er freut sich darauf, "die gelebte Gemeinschaft auch nach außen stärker zum Ausdruck zu bringen". Zumal das schon bei der Gründung der Senioren-SG 1990 so angedacht gewesen sei. Damals wurde schriftlich vereinbart: "Sinn und Zweck ist die Zusammenführung beider Vereine zu einem gemeinsamen Verein". Bisher wurde das nur nie umgesetzt.
Extra

Der Zusammenschluss zielt darauf ab, die personellen und finanziellen Kräfte zu bündeln und die Vereinsarbeit zu optimieren. Die Entscheidung, ob fusioniert wird, liegt bei den Mitgliedern, die in erster Linie Interesse bekunden müssen. Die jeweils ersten außerordentlichen Mitgliederversammlungen, zu denen für Mitte Februar eingeladen ist, sind nur beschlussfähig, wenn mehr als 50 Prozent der Stimmberechtigten anwesend sind. Sagen sie Ja zur Fusion, gründet sich der SV Neumagen-Dhron am 20. März, während die Vorgängervereine offiziell am 1. April verschmelzen. Die ausgearbeiteten Verträge können noch bis 17. März eingesehen werden: in der Tourist-Info oder bei den Vorsitzenden. Die Mitglieder des SV Neumagen sind für Freitag, 14. Februar, ins Römerkastell Neumagen, eingeladen; die des SV Dhron für Samstag, 15. Februar, in die Dhrontalhalle in Dhron. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. ursExtra

Mitgliederzahl: 154 SV Neumagen, 124 SV Dhron. Stimmberechtigte: 118/107. Aktive Mitglieder: insgesamt 120, davon 50 Senioren. Vorstand: Neumagen: Vorsitz Frank Lemmermeyer, Stellvertreter Achim Felzen, Schriftführer Dietmar Roth, Kassierer Dirk Doppelhamer, Jugendleiter Uli Arens. Dhron: Vorsitz Jan Bollig, Zweiter Edwin Falkenburg, Schriftführer Mario Klären, Kassierer Guido Menten, Jugendleiter Johannes Thomas. urs

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