Ein kleines Kaufhaus

BERNKASTEL-KUES. Der einzelne Anbieter ist nicht so wichtig. Die Einzelhändler und Winzer, die im Bernkast'ler Fenster ihre Waren anbieten, sollen ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln, das ansteckt.

Die Stadt Bernkastel-Kues ist auf der Suche nach einem werbewirksamen Alleinstellungsmerkmal. Wie wäre es denn hiermit? Die Stadt beherbergt das kleinste Kaufhaus der Welt. Vielleicht gibt es irgendwo noch ein kleineres Warenhaus, aber einen Versuch ist es wert. Das Sortiment in dem Laden am Bärenbrunnen ist ohne Zweifel vielfältig: Mode, Schuhe, Parfum, Wein, Accessoires und Kunst rund um den Wein, edles Porzellan und Gläser, Bücher, Rattan-Möbel, selbst gemachte Nudeln, Geschenk-Artikel. Das reicht doch schon, um zumindest ein kleines Kaufhaus zu bestücken. Im so genannten Bernkast'ler Fenster sind diese Artikel auf einer Ebene zusammengestellt. Diese Fläche ist zwar gut 100 Quadrameter groß, doch ist dies für ein solches Angebot eher klein. Überfrachtet ist der Raum allerdings nicht. Das hat seinen Grund: Die Anbieter präsentieren nur einen Querschnitt aus ihrem Angebot. Dieses Angebot ist Ergebnis einer Aktion, die im Sommer 2004 gestartet wurde. Damals taten sich mehrere Einzelhändler zusammen, um das leer stehende Gebäude als Ausstellungsraum für ihre Waren zu nutzen. Initiiert wurde die Aktion von Regionalplaner Kurt Lüthje, der für die Stadt tätig ist (der TV berichtete mehrfach). Mit der Zeit reifte die Idee, nicht nur auszustellen, sondern auch zu verkaufen. 20 Einzelhändler und Winzer haben nun ein Jahr, so lange läuft erst einmal der Pachtvertrag, die Chance, ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen. Darunter sind einheimische Betriebe, aber auch Auswärtige, die, so der Wunsch der Organisatoren, die Marktchancen in Bernkastel-Kues ausloten sollen. Gesucht wird noch ein Anbieter von Mode-Accessoires (Taschen, Gürtel et cetera).Designerin gestaltet die Auslagen

Lüthje hat mit den Betrieben eine Zielvereinbarung geschlossen. Darin heißt es unter anderem: "Ziel ist es nicht, so viele Betriebe wie möglich einzubinden, sondern mit den Betrieben ein neues Angebotsprofil zu erarbeiten, die ein neues Image für Bernkastel-Kues entwickeln wollen und hierfür neue Wege gehen möchten." Kurt Lüthje: "Wir wollen den Gast überraschen. Er soll sich wohl fühlen." Eine Designerin hat die Auslagen gestaltet. "Denn das muss eine Inszenierung sein", sagt Lüthje. Dazu gehört auch die Farbgebung. Derzeit beherrschen die Farben Orange und Blau den Raum. Im Laufe des Jahres werden andere Farben hinzutreten. Auch das Angebot und die Platzierung der Waren soll immer wieder modifiziert werden. Die offizielle Eröffnung des kleinen Kaufhauses ist für den 13. März geplant. Dann ist verkaufsoffener Sonntag.

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