Am 17. März des vergangenen Jahres hätte Carlo Hommel, Organist der Kathedrale in Luxemburg, in Rachtig ein Orgelkonzert spielen sollen. Neun Tage vorher verstarb Hommel völlig plötzlich und absolut unerwartet. Hommel war nicht nur ein geschätzter und anerkannter Organist. Auch als Fachmann für den gregorianischen Choral hatte er sich einen Namen gemacht. Für sein Konzert in Rachtig hatte er Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge in Es-Dur, BWV 552, als Rahmen vorgesehen. Beide Teile gelten als Sinnbild für die Dreieinigkeit. Zwischen diesen beiden Pfeilern platzierte Hommel die "Messe pour les Convents" von François Couperin le Grand, geschrieben für die Orgel, und die gregorianische "Messe imperial" von Jean-Baptiste Lully. Hierbei erklingt, ganz in alter Tradition etwa beim dreifachen Kyrie der erste und dritte Teil von der Orgel, während der zweite Teil als Choral vorgetragen wird. Als Gedenkkonzert wird genau dieses Programm nun in Rachtig doch noch erklingen. Interpreten werden Reinhold Richter als Organist, für den Hommel ein enger Freund und langjähriger musikalischer Weggefährte war, und eine Choralschola unter der Leitung von Josef Thiesen sein. Richter, Kantor an der St. Helenakirche in Mönchengladbach, studierte unter anderem am Conservatoire Royal de Musique in Brüssel und erwarb dort das Diplome Supérior. Er gilt als ausgewiesener Fachmann für barocke Orgelmusik. Bekommt das Konzert durch seine Widmung an Hommel schon eine besondere Wertigkeit, ist es des weiteren die Orgel und ihre großartige Eignung für diese Musik, die das Konzert noch herausheben wird. Ein besonderes Gewicht aber wird der Abend durch das Programm erhalten, bei dem lutherische deutsche und katholische französische Musik zusammengeführt werden. Richter, der dieses Programm übernommen hat, sagt dazu: "Wahrhaftig eine großartige ökumenische Idee!"