Minheim. (mü) 1908 wurde der Männergesangverein gegründet. In diesen Jahren tat sich einiges im Dorf: Filialen von Bank und Post kamen, eine Bahnverbindung entstand. So war Minheim an die große weite Welt angeschlossen. "Heute hat sich die weite Welt in Form von Bank und Post wieder von Minheim entfernt. Lediglich der Gesangverein schafft es, Gemeinschaft in der Gemeinde zu bilden und sie zu erhalten", loben Weinkönigin Elisabeth und ihre Prinzessin Magdalena das uneigennützige Engagement. Was im Jahr 1908 als Männergesangverein begann, wurde 1948 als gemischter Chor fortgeführt, 28 Sänger engagieren sich derzeit im Verein.

Bei der offiziellen Geburtstagsfeier begrüßten die Sänger mit einem Festgesang die zahlreichen Gäste im gut gefüllten Bürgerhaus. "Heute wie damals ist der Wunsch nach Harmonie ungebrochen", ist sich Vorsitzender Leo Wagner sicher. Chorgesang sei ein gelebtes Gefühl, Emotionen, die es immer wieder neu zu entdecken gilt, "in Minheim lassen sich viele vom Chorgesang begeistern", sagte er.

Im Zeitalter der schnelllebigen Freizeitindustrie mit der eigenen Stimme selbst in der Gemeinschaft zu singen, mit Musik die Sprache zu beherrschen, sei nicht zuletzt ein Zugewinn an Erholung und Entspannung vom täglichen Stress, sagte Landrätin Beate Läsch-Weber.

Schirmherr Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, Christian Horsch, sowie Ortsbürgermeister Werner Mertes bestätigten dem Chor ein hohes musikalisches Niveau und bedankten sich beim Vereinsvorstand für das ehrenamtliche kulturelle Engagement. Musikalische Gratulanten waren der Gesangverein Morbach, dessen Dirigent Franz-Josef Hoffmann von 1960 bis 1980 die Minheimer dirigierte. Aus dem niederländischen Sneek war der Chor "Evergreens" angereist, um stimmgewaltig seine Gratulation zu überbringen. Speziell für den rührigen Schriftführer Walter Becker sangen sie "Cent Mille Chansons" von Michel Magné.