Ein Lüxemer taucht für den Naturschutz ab

Er hat für den Umweltschutz die Koffer gepackt und seinen Wohnsitz von Wittlich-Lüxem nach Ägypten verlegt: Hendrik Bandmann setzt sich für den Schutz der Riffe am Roten Meer ein.

 Setzt sich für den Schutz der Riffe am Roten Meer ein: Der Lüxemer Hendrik Bandmann. Foto: privat

Setzt sich für den Schutz der Riffe am Roten Meer ein: Der Lüxemer Hendrik Bandmann. Foto: privat

Wittlich-Lüxem/El Queseir. (uq) Der Titel des Films lautete "Bedrohte Paradiese - Rotes Meer." Der Inhalt bewegte Hendrik Bandmann aus Wittlich-Lüxem derart, dass er mit dem Regisseur Kontakt aufnahm.

Es folgte eine Einladung zu einem Seminar des Red Sea Environmental Centre (RSEC, Zentrum für Umweltschutz am Roten Meer) in der 30 000-Einwohner-Stadt El Queseir in Ägypten. Dort kümmert sich die Einrichtung um den Schutz der Riffe am Roten Meer.

Jetzt hat der pensionierte Lehrer der Dualen Oberschule Wittlich und der Freiherr-von-Stein-Realschule Bernkastel-Kues an einem vierwöchigen sogenannten Monitoring teilgenommen. Dessen Ziel ist es, den Bestand des Riffs zu sichern.

Bandmann nahm dazu den Tauchplatz Utopia Inner Bay Nord mit dem RSEC - Team besonders genau unter die Lupe.

Bei dem sogenannten Clean Up, also einer Säuberungsaktion des Riffs, dokumentierten je zehn Taucher nach vier Tauchgängen, an welchen Stellen sich Müll angesammelt hat.

"Das sind hier vor allem losgerissene Angelschnüre und Fischernetze", berichtet der 60-Jährige - "eine besonders große Gefahr für alle Riffbewohner, da sie sich hier schnell verfangen können". Außerdem könnten sie die Korallen am Wachsen hindern.

Fast eine halbe Stunde habe es gedauert, bis ein Team einen etwa 30 Meter langen Block Feuerkorallen von allen Schnüren befreit hatte. "Zeitweise begleitete uns ein neugieriger Delphin", erzählt der Wittlicher.

Doch nicht nur Fischernetze hatten sich dort angesammelt, sondern auch Getränkedosen, mit Sand gefüllte Plastik- und Glasflaschen, ein großer Windschutz aus einem Hotel und eine Stahltreppe von einem Steg oder einem Taucherboot. "Unter dem Windschutz fühlt sich eine große Muräne geschützt zuhause." Das Ergebnis: vier große Reissäcke bis oben hin gefüllt mit Müll. Und Bandmann ist noch nicht müde: Im November will er sich auf eine Expedition nach Papua begeben. Eine Rückkehr nach Deutschland hat er vorerst nicht geplant. Seine neue Heimat heißt El Queseir.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort