Ein Mann, zwei Ämter für die Winzer

Bernkastel-Kues/Trier · Die Moselwinzer setzen eine über 20-jährige Tradition fort. Der aktuelle Weinbaupräsident ist auch gleichzeitig der Vorsitzende der Werbeorganisation Moselwein e.V. Einstimmig wählten die Mitglieder Rolf Haxel. Er steht seit drei Jahren auch als Präsident dem Weinbauverband vor. Sein Vorgänger Adolf Schmitt hatte ebenfalls beide Ämter inne.

 Der neue Vorstand des Moselwein e.V. mit dem Vorsitzenden Rolf Haxel, dem ersten Stellvertreter Werner Kirchhoff, dem zweiten Stellvertreter Thomas Ludwig (von links) sowie dem Ehrenvorsitzenden Adolf Schmitt. TV-Foto: Winfried Simon

Der neue Vorstand des Moselwein e.V. mit dem Vorsitzenden Rolf Haxel, dem ersten Stellvertreter Werner Kirchhoff, dem zweiten Stellvertreter Thomas Ludwig (von links) sowie dem Ehrenvorsitzenden Adolf Schmitt. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues/Trier. Bei Personalentscheidungen wollen die Mitglieder des Moselwein e.V. mitreden. Während normalerweise die Mitgliederversammlung der Gebietsweinwerbung höchstens zwei Dutzend von über 1000 Winzern anlockt, waren diesmal über 100 nach Bernkastel-Kues gekommen - einige von ihnen mit Vollmachten ausgestattet, sodass 211 Stimmberechtigte ihr Votum abgaben.
Unstrittig war die Wahl des Vorsitzenden. Der einzige Kandidat, Mosel-Weinbaupräsident Rolf Haxel (59), der in Cochem ein Weingut führt, erhielt alle Stimmen. Auch für den Posten des ersten Stellvertreters gab es mit Werner Kirchhoff, Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft Moselland, nur einen Kandidaten. Seine Wahl war ebenfalls reine Formsache. Umso knapper fiel die Entscheidung bei der Wahl des zweiten Stellvertreters aus. Thomas Ludwig aus Thörnich setzte sich mit 106 zu 102 Stimmen gegen Gisela Kirchen aus Konz-Oberemmel durch. Ferner waren vier Beisitzer zu bestimmen, sieben Kandidaten waren vorgeschlagen. Gewählt wurden der Geschäftsführer des Weinbauverbandes, Gerd Knebel (Winningen), Florian Lauer (Ayl), Anna Reimann (Lieser) und Matthias Walter (Wincheringen).
Enorme Imageverbesserung


Zuvor hatten die Mitglieder Adolf Schmitt, der 23 Jahre dem Moselwein e.V. vorstand, einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Schmitt, sichtlich gerührt, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für den Steillagenweinbau. Schmitt: "Dort wachsen unsere Kultweine." Er erinnerte an die 80er Jahre, als die Moselweine unter dem Image litten, nur süß und billig zu sein. Heute würden andere Weinbaugebiete neidvoll auf die Mosel schauen. Das Ansehen in Deutschland und weltweit habe sich enorm verbessert. Werner Kirchhoff ging ebenfalls auf die "turbulenten Zeiten" in den 80er Jahren ein. Adolf Schmitt habe das Schiff wieder in ruhige Bahnen gelenkt. Kirchhoff zu Schmitt: "Du warst zum richtigen Zeitpunkt der richtige Mann."
Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder des Moselwein e.V. den Haushaltsplan 2012. Er weist ein Gesamtvolumen von 1,42 Millionen Euro aus. Geschäftsführer Ansgar Schmitz stellte erfreut fest, dass nach dem quantitativ hervorragenden Jahrgang 2011 die Voraussetzungen gegeben seien, verlorene Marktanteile wieder zurückzuerobern. Schmitz: "Der sehr gute Ruf, der dem 2011er bereits im Herbst vorauseilte, und die sehr positiven Reaktionen bei Presse und Verbrauchern auf die Jungweine sind gute Hinweise."Extra

Die Gebietsweinwerbung Moselwein e.V. verfügt über einen Etat von 1,4 Millionen Euro. Damit finanziert sie Veranstaltungen wie das Weinforum, beteiligt sich an Weinmessen, schaltet Werbeanzeigen, bringt Broschüren heraus, betreibt Verkaufsförderung und macht Pressearbeit. Sie hat derzeit 1130 Mitglieder. Haupteinnahmequelle mit 735 000 Euro ist die Sonderabgabe der Winzer und Kellereien über das Absatzförderungsgesetz.sim

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