Ein Museum kommt zu Besuch

Im Rahmen der Wanderausstellung des jüdischen Museums erzählte der Kueser Martin Schmitz Traben-Trarbacher Schülern aus seiner Zeit in nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Die Jugendlichen lernten aber auch viel über die jüdische Geschichte und Kultur heute.

 Der Auschwitz-Überlebende Martin Schmitz (Mitte) und seine Ehefrau im Interview mit einem Mitarbeiter des Jüdischen Museums Berlin (rechts). Die Schüler des Traben-Trabacher Gymnasiums lauschen gebannt. Unten: Das Jüdische Museum in Berlin mit seinen markanten Ecken. Foto: privat

Der Auschwitz-Überlebende Martin Schmitz (Mitte) und seine Ehefrau im Interview mit einem Mitarbeiter des Jüdischen Museums Berlin (rechts). Die Schüler des Traben-Trabacher Gymnasiums lauschen gebannt. Unten: Das Jüdische Museum in Berlin mit seinen markanten Ecken. Foto: privat

Traben-Trarbach. (red) "Das war spannend", "Die Zeit war viel zu kurz", "Ich hätte gerne noch mehr gefragt.", so die ersten Kommentare von Schülern des Traben-Trarbacher Gymnasiums am Ende ihrer Führung durch die Wanderausstellung des Jüdischen Museums in Berlin. Das weltbekannte Museum, mit der markanten Architektur, machte an der Mosel Zwischenstopp. Kein Schulbuch kann so anschaulich Wissen vermitteln. Seit 2007 können Schulen sich beim Jüdischen Museum Berlin (JMB) für ein mobiles pädagogisches Projekt bewerben. 2009 werden 45 Schulen in neun Bundesländern mit dem Tourbus angesteuert.

Der iPod als Lehrmittel



Drei didaktisch und methodisch ausgebildete Mitarbeiter des Museums -Ulrike Granitzki, Alexander Green und Horst Peter Gerlich - waren am 16. Juni den ganzen Vormittag am Gymnasium Traben-Trarbach für ausgewählte Klassen aller Altersstufen da. Sie boten neben den Führungen auch Workshops an. Die Arbeitskreise beinhalteten Aspekte jüdischen Lebens nach 1945, die im Unterricht mangels Zeit häufig zu kurz kommen müssen. Mittels iPod hörten Schüler und Schülerinnen der 10. Klassen sehr persönliche Geschichten von Menschen, die nach 1945 als Jüdin oder Jude in Deutschland aufgewachsen sind (wie der Bestseller-Autor Wladimir Kaminer), und sprachen engagiert darüber. Ergebnisse der Workshops wurden am Ende präsentiert.

Andere Mittelstufenklassen konnten an 45-minütigen Führungen teilnehmen und in Gruppen aktiv werden. Fünf drehbare Ausstellungswürfel mit 16 Vitrinen und Texttafeln gaben Einblick in die jüdische Geschichte und Lebenswelt, beispielsweise Kippas für Kinder mit Bildern von den Simpsons oder auch Spiderman oder koschere Gummibärchen - und ein Stundenplan einer hebräischen Schule in Deutschland aus dem Jahr 1938.

Während der Pausen stand die Ausstellung der Schulgemeinschaft offen. Der Besuch aus Berlin beantwortete gerne Fragen und freute sich über das rege Interesse.

Dass das Anliegen des JMB, über Berlin hinaus Jugendliche anzusprechen und für deutsch-jüdische Geschichte zu interessieren, mehr als erreicht wurde, davon waren alle Beteiligten und auch unsere Gäste, Martin Schmitz, ein ehemaliger Schüler unserer Schule, der Auschwitz überlebt hat und für Fragen zur Verfügung stand, mit seiner Frau und Marcus Alebrand vom Emil-Frank-Institut in Wittlich, überzeugt.

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