Musik Von Moselwein und Donauwellen

Bernkastel-Kues · Zum 35. Mal hat die Kultur und Kur zum Neujahrskonzert der Stadt Bernkastel-Kues eingeladen. In dieser Zeit hat es sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis entwickelt.

Barbara Ullmann moderiert das Neujahrskonzert in Bernkastel-Kues.

Barbara Ullmann moderiert das Neujahrskonzert in Bernkastel-Kues.

Foto: TV/Christoph Strouvelle

Ein musikalisches Menü zu Jahresbeginn: Das Philharmonische Orchester der Stadt Trier hat den 450 Besuchern des Gala Neujahrskonzerts 2018 in der Mosellandhalle Appetit gemacht fürs neue Jahr. Musikalisch haben Generalmusikdirektor Victor Puhl und seine Musiker im Programm mit dem Titel Moselwein & Donauwelle auf bekannte Walzer und Polkas gesetzt. Inhaltlich haben sich die Stücke mit Essen und Trinken befasst.

Ob „Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen“ aus „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski, „Wo die Zitronen blühen“ von Johann Strauß, eine „Lebkuchen-Polka“ von Franz Lehar oder ein „Champagner-Galopp“ von Hans-Christian Lumbye, das musikalische Menü des Trierer Philharmonischen Orchesters, vorgestellt von Barbara Ullmann, ist ausgewogen.

Für Lokalkolorit sorgt der Walzer „Du, mein Moselland“, komponiert vom Bernkasteler Peter Kettenhofen.  Angst um die schlanke Linie oder ungesunde Ernährung haben sich die Zuschauer trotz des opulenten musikalischen Menüs nicht zu machen brauchen, stellt die Moderatorin klar. „Solange Kakaobohnen an Bäumen wachsen, ist Schokolade für mich Obst.“

Auch an humorvollen Einlagen lässt es das Orchester in dem unterhaltsamen Programm nicht fehlen. Da schlägt Percussionist Fred Boden bei Josef Strauss‘ Feuerfest den Takt auf einem Amboss, Ullmann schreibt das Menü zu den Klängen von Leroy Andersons „The Typewriter“ auf einer mechanischen Schreibmaschine, und schließlich tauscht Dirigent Puhl den Taktstock gegen ein Gesangsmikro und stimmt mit Moderatorin Ullmann ein Duett an. Puhl selbst, der das Philharmonische Orchester Trier im Laufe des Jahres verlassen wird, bedauert den gleichzeitigen Abschied von der Mosellandhalle mit seinem „fantastischen Publikum“. „Es war immer eine schöne Sache hier zu spielen, ich werde es vermissen“, sagt er. Das gelte auch für den Moselwein, den er bei seinen Konzerten hier geschenkt bekommen habe.

Nur kurz erwähnt hat Stadtbürgermeister Wolfgang Port ein kleines Jubiläum: Denn die Kultur und Kur hat in diesem Jahr das Neujahrskonzert zum 35. Mal veranstaltet. Die Idee dazu sei von Hermann Lewen gekommen, dem langjährigen Intendanten des Mosel-Musikfestivals, der in diesem Jahr erstmals nicht beim Neujahrskonzert dabei gewesen ist. „So weit ich mich erinnern kann, ist das Konzert jedes Jahr ausverkauft gewesen“, sagt Port. Es habe sich als Identifikationsfest für die Bevölkerung in der Region rund um Bernkastel-Kues erwiesen.

„So etwas hat man normalerweise nur in Großstädten“, stellt der Stadtbürgermeister die Besonderheit dieser Veranstaltung heraus. Stammgäste des Neujahrskonzerts sind die Ruheständler der Sparkasse Mittelmosel, von denen jedes Jahr bis zu 150 Personen daran teilnehmen. „Unsere ehemaligen Mitarbeiter freuen sich jedes Mal darauf. Zu Beginn des Neuen Jahres hat das Konzert eine besondere festliche Atmosphäre“, sagt Edmund Schermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse.

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