Binsfeld. Das Dach ist schon weg. Und im Inneren der Friedhofskapelle liegen die Holzbalken des Dachs und die Dämmung. Die Außenwände stehen noch, aber auch sie werden in den nächsten Tagen von den Baggern eingerissen werden.
Seit 1969 stand die Kapelle auf dem Friedhof, jetzt muss sie einer neuen weichen. Ortsbürgermeister Walter Faber erklärt: "Die Bausubstanz weist erhebliche Schäden auf. Durch eine Undichtigkeit des Dachs kam es zu Feuchtigkeitsschäden an den Außenwänden und den technischen Anlagen." Die Sanierung der Kapelle hätte 180 000 Euro gekostet. Für den Neubau werden 215 000 Euro zu bezahlen sein. Aus dem Investitionsstock des Landes bekommt die Gemeinde einen Zuschuss von 113 000 Euro. In dem Neubau wird es einige Veränderungen geben: Die Toilette wird behindertengerecht, der Kühlraum etwas größer und abteilbar. Zudem wird das Dach einen Überstand von zwei Metern haben. Planerin Nathalie Stuckart erklärt: "Die Trauernden können so bei Trauerfeiern besser vor der Witterung geschützt werden." Wegen Sicherheitsvorschriften, die nicht erfüllt werden können, kann die bunte Glasfassade der alten Kapelle nicht erhalten werden. Um dem Bau ein angenehmes Licht zu geben, ist ein Lichtband vorgesehen. An den Außenfassaden werden gelbe Glaskreuze eingelassen.
Die Glocke der jetzigen Kapelle will die Gemeinde wieder anbringen lassen. Walter Faber berichtet: "Die Glocke war den Mitbürgern wichtig. Deshalb kommt sie an die Außenseite." Was keinen Platz mehr in der Friedhofskapelle findet, will der Heimat- und Kulturverein des Orts archivieren.
Die Arbeiten an der neuen Friedhofskapelle sollen im Oktober abgeschlossen sein. Wenn bis dahin Sterbefälle sind, weichen die Binsfelder auf die Kapellen in den Nachbarorten aus. chb