Ein neuer Ansprechpartner für Jugendliche

Der Leiter des neuen Jugendkulturzentrums kommt aus Wintrich. Thomas Kiesch, 29 Jahre alt und ledig, will sich am Bedarf der jungen Leute orientieren. Loslegen wird er in einigen Wochen.

 Thomas Kiesch. TV-Foto: Clemens Beckmann

Thomas Kiesch. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. Wann das Jugendkulturzentrum in Bernkastel-Kues öffnet, steht immer noch nicht genau fest. Derzeit, so Heiner Nilles (Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues), wird im Keller des zweistöckigen Gebäudes noch die Lüftungsanlage installiert. Danach, so Nilles, dürfte der Eröffnung nichts mehr im Wege stehen. Wie mehrfach berichtet, wird in seit langem leerstehenden Räume im Postgebäude in Kues ein Jugendhaus eingerichtet (siehe Extra).

Fest steht mittlerweile aber, wer das Kulturzentrum leiten wird. Die Wahl ist auf Thomas Kiesch gefallen. Der 29-jährige gebürtige Wintricher hat gerade an der Fachhochschule Koblenz sein Studium "Soziale Arbeit" beendet. Erfahrung in der Arbeit mit jungen Leuten hat er bereits. Nach dem Besuch der Erzieherschule in Trier arbeitete er vier Jahre lang im Jugendhof Martin Luther King im Traben-Trarbacher Stadtteil Wolf. Dort leben Kinder und Jugendliche, die zu Hause vernachlässigt wurden oder Gewalt erlebten.

"Die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Mein Ziel war aber immer die offene Jugendarbeit. Deshalb habe ich dann noch studiert", erzählt er.

Kiesch hat die jahrelangen erfolglosen Anstrengungen für ein Haus der Jugend als Mitglied (von 1997 bis 2005) des Jugendparlaments der VG Bernkastel-Kues miterlebt. Die nun zur Verfügung stehenden Räume seien optimal. Wie sich dort die Zukunft gestaltet, werde er unter anderem in Gesprächen mit den Jugendlichen herausfinden. "Ich werde mich am Bedarf der jungen Leute orientieren", sagt er.

Natürlich hat er auch eigene Ideen. Als Band-Musiker weiß er um die Bedeutung von Probe- und Veranstaltungsräumen. Die sind vor Ort vorhanden. Ganz wichtig ist ihm der richtige Umgang mit den neuen Medien. Aber auch die Ernährung (gesundes Kochen) liegt Kiesch am Herzen. Die Räume könnten auch zum Generationentreff werden, bei dem sich Jung und Alt austauschen.

Thomas Kiesch hofft, dass spätestens Ende Oktober/Anfang November mit der Projektarbeit begonnen werden kann. Wenn die Räume eingerichtet sind, könne auch die Basisarbeit starten. Die Räume sind erst einmal auf drei Jahre gemietet. In dieser Zeit muss sich zeigen, ob die Jugendlichen das Angebot annehmen. "Ich weiß, dass Druck da ist", sagt Kiesch. Aber es gibt auch Vorschusslorbeeren.

"Ich glaube, wir haben eine sehr gute Wahl getroffen. Kiesch ist sehr engagiert", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port.

EXTRA

Im Postgebäude stehen den Jugendlichen 700 Quadratmeter zur Verfügung. Sie gliedern sich unter anderem in eine zentrale Begegnungsstätte (offener Bereich) im Erdgeschoss sowie Proberäume für Bands und einen Veranstaltungsraum im Keller. Die Kosten (Miete, Personal etc.) von jährlich etwa 117 000 Euro teilen sich Stadt und Verbandsgemeinde. Durch Zuschüsse und Spenden soll dieser Betrag auf etwa 80 000 Euro gesenkt werden. Ein Förderverein kümmert sich unter anderem um zusätzliche Einnahmequellen. (cb)

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