Ein neuer Seelsorger für St. Paul

Wittlich · 18 Jahre lang war Franz-Josef Janicki in Wittlich. Am Sonntag, 10. Juli, wird er verabschiedet. Seine Nachfolge ist bereits geregelt. Pater Ralf Huning wird sie antreten. Er war drei Jahre lang Leiter der Ordensprovinz und kennt St. Paul aus seiner Novizenzeit.

 Pater Ralf Huning vor der Kirche in St. Paul, wo er demnächst tätig ist. TV-Foto: Christina Bents

Pater Ralf Huning vor der Kirche in St. Paul, wo er demnächst tätig ist. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Wittlich. "Kann ich sonst noch was für sie tun?" So fragt ein Tankwart, die es vereinzelt wieder gibt, wenn er den Tank mit Kraftstoff gefüllt hat. Dieses Bild überträgt Pater Ralf Huning SVD gerne auf seine neue Aufgabe. Er erklärt: "Die Autobahnkirche ist ein Angebot, das man annehmen kann, oder nicht, ähnlich einer Tankstelle, bei der ich die Wahl habe, ob ich sie anfahre."
Weiter sagt er: "Der Kraftstoff fließt natürlich alleine in den Tank, aber ein Tankwart kann die Verbindung zwischen dem Kraftstoff und dem Fahrzeug herstellen. Wenn das getan ist, kann ich als Pater noch weitere Angebote machen, wie der Tankwart das Putzen der Scheiben oder den Ölstand messen, so kann ich mit geistlichen Angeboten helfen, dass Glaubensinhalte zu den Menschen kommen."
Der aus der Nähe von Osnabrück stammende und in Kaiserlautern aufgewachsene Pater hat in den vergangenen Jahren die Ordensprovinz geleitet. Nach Ablauf dieser Amtszeit, hat er sich mit dem Einverständnis seiner Brüder für St. Paul entschieden.
"Es ist hier eine interessante Kombination an Gläubigen. Zum einen gibt es Menschen die von der Autobahn einfach so vorbei kommen, die anderen aus der Umgebung, die St. Paul für sich entdeckt haben - ohne, dass sie hier in einer Kartei oder Pfarrgemeinde sind."
Ralf Huning hat bisher im Bibelpastoral gearbeitet. "Meine Amtszeit ist nicht festgelegt, ich brauche mich auch nicht um Verwaltungsaufgaben zu kümmern, sondern kann mich ganz der Aufgabe widmen, hier neue Wege zu gehen."
St. Paul ist ihm bekannt. Von 1989 bis 1990 ist er hier als Novize gewesen. Der Orden möchte gerne jemanden in St. Paul haben, denn es sei spannend, was sich seit 2008, als das Gebäude verkauft wurde und die Patres bis auf Pater Janicki weggegangen sind, entwickelt hat.
"Wie funktioniert Kirche ohne die Institutionen von Bistum und Orden? Das ist hier die spannende Frage. Denn ich bin nur hier als Seelsorger und bekomme meinen Lebensunterhalt vom Orden. Ich bin in Absprache mit dem Verein, einer von vielen", sagt Huning.
Auf seine neue Aufgabe freut sich der 49-Jährige auch, weil er hier seinem Hobby, dem Radfahren nachgehen kann. "Obwohl ich mich noch an die Landschaft gewöhnen muss", sagt er lächelnd. Neben spiritueller Literatur liest Pater Ralf Huning auch gerne Romane. Ob das was er hier erlebt, eher einen Roman oder einem spirituelles Buch füllen könnte, wird die Zukunft zeigen.
Der 81-jährige Pater Janicki zieht in das Mutterkloster ins niederländische Steyl. Hier hat er bereits neun Jahre als Rektor gewirkt. Für ein Gespräch mit dem TV stand er nicht zur Verfügung, wie er mitteilen ließ. chb
Am Sonntag, 10. Juli, findet um 10.30 Uhr die Verabschiedung von Pater Franz-Josef Janicki statt. Gleichzeitig wird Pater Ralf Huning willkommen geheißen. Nach der Eucharistiefeier lädt der Förderverein zu einem Fest vor der Autobahnkirche ein.

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