Ein orangefarbener Pass für die Rabattjäger

BERNKASTEL-KUES. Viele Niederländer verbringen an der Mosel ihren Urlaub. Im April und Mai dieses Jahres soll es sich für sie besonders lohnen, nach Bernkastel-Kues zu kommen.

"Ohne Holland fahr'n wir zur WM", hieß es vor vier Jahren von deutscher Seite voller Schadenfreude. 2006 ist alles anders. Die Niederländer haben sich für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland qualifiziert. Und es gibt sogar Berührungspunkte zur Stadt Bernkastel-Kues. Im Rahmen der Aktion des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Mosel (Weinbauorte kümmern sich um WM-Teilnehmer) wurden der Stadt die Niederlande zugelost. Andere Orte werden sich schwer tun, passende Veranstaltungen zu den teils exotischen Ländern auf den Weg zu bringen. Nicht so Bernkastel-Kues: "Wir haben die Niederländer vor Ort", sagt Sylvia Westermann, Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums. "Die kommen sowieso schon zu uns." Die Stadt gibt sich aber den Anspruch, etwas Besonderes zu bieten. Westermann: "Niederländische Wochen reichen nicht, wir wollen Nachhaltigkeit." Die Menschen in unserem Nachbarland seien die "besten Kaufleute und größten Rabattjäger". Dem könne in der Stadt mit einem "orangenen Pass zum Geldsparen" Rechnung getragen werden. Im Mosel-Gäste-Zentrum werde im Aktionszeitraum (April, Mai) zudem eine orangene Ecke eingerichtet "Die Niederländer sollen sich hier zu Hause fühlen", hofft Westermann. Vielleicht ist ja sogar eine Verbindung zu dem neuen Wochenmarkt möglich, der ab Mai einmal pro Woche (donnerstags) auf dem Karlsbader Platz über die Bühne gehen soll. Die Idealvorstellungen, die sich mit diesem Markt verbinden, sind hoch: morgens ein Frischemarkt mit Produkten aus der Region, nachmittags eine Art Themenmarkt. Die Gastronomie ist aufgerufen, einen Marktschoppen, ein Marktfrühstück und/oder einen Marktteller anzubieten. Die Musikvereine aus der Region sollen ihren Probeabend auf den Karlsbader Platz verlegen. "Der Donnerstag ist Dienstleistungsabend. Da könnte man eventuell sogar bis 22 Uhr einkaufen und bis Mitternacht Außengastronomie erlauben", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Letzteres sowie beispielsweise die Probeabende der Musikvereine wären aber natürlich nur in der wärmeren Jahreszeit möglich. Der Markt soll zu einer festen Institution werden. "Anderswo wird so etwas beworben", erläutert Port mit Blick auf südliche Urlaubsländer. Es werde sicher Anlaufschwierigkeiten geben. "Wenn aber einer in der Umgebung das schafft, sind wir das", ist er überzeugt.

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