Ein Ort der Ruhe

TRABEN-TRARBACH. (GKB) Die Landesgartenschau in Trier ist um ein weiteres Außenprojekt reicher. An der evangelischen Kirche in Trarbach wurde ein Bibelgarten eingeweiht, der als Ort der Ruhe zum Innehalten und zur Besinnung einlädt. Viele außergewöhnliche Pflanzen haben dort ihren Platz.

Malerischer als unter der evangelischen Kirche und über den Schieferdächern des Städtchens könnte er wohl nicht liegen, der Bibelgarten. 36 Stufen führen von der Kirchgasse hinauf zu dem kleinen Garten gegenüber dem Pfarrhaus, wo sich zur Einweihung und Andacht mehr als 50 Gemeindeglieder eingefunden hatten. Viele ein- und mehrjährige Pflanzen, Sträucher und Bäume, die alle in der Bibel erwähnt werden, wachsen in dem idyllischen Gärtchen heran. Vor eineinhalb Jahren hatte Pfarrersfrau Katharina Henrich mit den Vorarbeiten für die Außenstelle der Landesgartenschau Trier begonnen. Fortan gab es viel Hilfe aus der Gemeinde bei der weiteren Anlage und Bepflanzung. "Viele finden die Idee sehr schön", freut sich Katharina Henrich. Ein Besuch des Bibelgartens ist lohnend und interessant, denn nicht in jedem Hausgarten gibt es die Pflanzen, die jetzt unterhalb der Kirche wachsen. Der in alttestamentlichen Zeiten angebaute robuste Emmer-Weizen ist heute kaum noch bekannt. Öko-Bauer Friedmunt Sonnemann hat das seltene Saatgut im Sortiment. Gerste, Bohnen und Erbsen, Senf, Zwiebeln, Knoblauch, Kürbisse und Melonen, Kümmel und Leinen stehen als einjährige Pflanzen im Bibelgarten. Gesellschaft leisten ihnen Malven, Anemonen, Wermut, Fenchel, Majoran und Salbei, deren Lebenserwartung länger ist. Auch Feige, Mandel- und Buchsbaum, Myrthe, Wein und immergrüner Schneeballen wuchsen bereits zu biblischen Zeiten und gedeihen jetzt im milden Moselklima. Auf kleinen Schiefertafeln werden alle Pflanzen bezeichnet, und aus Schiefer ist auch der schlichte Altar, an dem Pfarrer Jörg-Walter Henrich die erste Andacht hielt, der weitere Samstag-Abend-Andachten folgen werden. Die stimmungsvolle Einweihung des Bibelgartens wurde musikalisch umrahmt von Kreiskantor Jürgen Rehberg. Im Anschluss gab es Melonen und pikante Quarksorten mit den in der Bibel beschriebenen Gewürzen und Pflanzen, perfekt ergänzt mit frischem Fladenbrot und Moselwein. Der Bibelgarten ist immer geöffnet, weitere Informationen gibt es bei Katharina Henrich im Pfarrhaus gegenüber.

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