Ein Pfarrer wirbt fürs Großereignis

ENKIRCH. Seit Mittwoch ist es wieder soweit: Rund 100 000 Menschen treffen sich in Hannover zum 30. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Sie beten, singen, denken nach über die Gesellschaft und den Glauben und diskutieren miteinander. Mitten drin: Pfarrer Joachim Lenz aus Enkirch.

Seit Anfang des Jahres ist Pfarrer Lenz der Beauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland für den nächsten Kirchentag 2007 in Köln. Und in Hannover kann und will er Erfahrungen sammeln für das Protestantentreffen in zwei Jahren im Rheinland. "Die Atmosphäre hier in Hannover, schon bei der Vorbereitung, ist atemberaubend", schildert er seine Eindrücke. Der 30. Kirchentag - das ist für ihn eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich auf Köln 2007 vorzubereiten. Entsprechend oft war er in den vergangenen Wochen in der niedersächsischen Hauptstadt, um die Planungen zu begleiten und möglichst viel mitzunehmen für die Arbeit im Blick auf 2007.Pendeln zwischen Hannover und Enkirch

Seit Januar ist Joachim Lenz zuständig für die Koordination der Arbeit des Deutschen Evangelischen Kirchentags mit der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland. Dies bedeutet ein Pendeln zwischen Hannover, wo derzeit die Geschäftsstelle des Kirchentags sitzt, der Landeskirche in Düsseldorf, Köln und Enkirch. Ab September wird im Haus der evangelischen Kirche in Köln ein Kirchentagsbüro eingerichtet. "Meine Aufgabe wird dabei sein, den rheinischen Protestantismus mit seiner Vielfalt an Traditionen, Frömmigkeitsformen und Stärken in den Kirchentag in Köln einzubringen", betont Joachim Lenz und fügt hinzu: "Der Kölner Kirchentag ist eine Chance für das Rheinland, die wir nutzen sollten." Dazu gehört auch die Nachhaltigkeit. "Ich soll auch dafür sorgen, dass dieses Treffen in Köln für die rheinische Kirche Folgen hat und nicht nur die fünf Tage im Juni eine Rolle spielt", sagt der Enkircher Pfarrer. Obwohl noch zwei Jahre vergehen werden, bis Köln Gastgeberin des Kirchentags ist, laufen schon jetzt die Vorbereitungen. So hat die Kirchenleitung bereits einen Beirat berufen, der die Vorbereitungen in der Landeskirche begleiten und steuern soll und dem auch Joachim Lenz angehört. Daneben tagt regelmäßig der Landesausschuss Rheinland für den Kirchentag, dem die Beauftragten aus den Kirchenkreisen angehören. Für den Kirchenkreis Simmern-Trarbach ist dies übrigens Pfarrer Ingo Seebach aus Wolf.Regionale Einflüsse nehmen zu

In den vergangenen Jahrzehnten waren die Kirchentage oft von großen Themen bestimmt, so die Diskussion um den Nato-Doppelbeschluss, die Ökumene oder die Globalisierung. Zuletzt ging die Prägung der Protestantentreffen aber stärker von der gastgebenden Landeskirche aus, was sich auch in der gestiegenen Zahl der Teilnehmer aus der jeweiligen Region zeigt. "Es wird zu meinen Aufgaben gehören, im Rheinland für den Kölner Kirchentag zu werben, aber auch umgekehrt zu schauen, dass das Rheinland den Kirchentag prägt", erläutert Lenz. Und er freut sich auf die Arbeit, auch wenn es bedeutet, dass er Enkirch bis 2007 meistens nur noch an den Wochenenden sehen wird: "Es ist eine einmalige Chance, eine solche Veranstaltung mit vorzubereiten und dabei zu sein", sagt der Theologe und betont: "Wir freuen uns auf Begegnungen, Gespräche und gemeinsames Feiern. Wir erhoffen Impulse für viele Einzelne, für unsere Kirche als Ganzes und für das ökumenische Miteinander." Mehr zum Kirchentag lesen Sie auf Themen der Zeit, SEITE 4

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