Ein Schätzchen von 1786

In der historischen Feuerwehrspritze der Minheimer Wehr hat sich der Holzwurm eingenistet. Gemeinde und Wehr hoffen, dass sich das Land an den Restaurierungskosten beteiligt. Denn langfristig soll das gute Stück im Landesfeuerwehrmuseum ausgestellt werden.

 Die mehr als 200 Jahre alte Feuerwehrspritze ist der ganze Stolz der Minheimer Wehr. Daher soll das historische Stück auch nur vorübergehend in einer Halle untergestellt bleiben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die mehr als 200 Jahre alte Feuerwehrspritze ist der ganze Stolz der Minheimer Wehr. Daher soll das historische Stück auch nur vorübergehend in einer Halle untergestellt bleiben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Minheim. Die Freiwillige Feuerwehr Minheim nennt ein richtiges Schätzchen ihr eigen. "Die Gemeinde hat mich gekauft im Jahre 1786", steht in verschnörkelter altmodischer Schrift auf der historischen Feuerwehrspritze. Das Gemälde auf dunkelgrünem Hintergrund wurde offensichtlich von Hand aufgetragen.

Dass es sich bis heute erstaunlich gut erhalten präsentiert, ist laut Ortsbürgermeister Werner Mertes einem Minheimer Bürger zu danken. Anton Meyer, vor rund 40 Jahren Minheimer Wehrführer und Kreisbrandmeister, habe die Malereien immer sorgfältig gepflegt. Da er Kirchenmaler war, hätte diese Aufgabe wohl auch kaum ein anderer besser wahrnehmen können.

Im Feuerwehrgerätehaus ist es zu eng geworden



Doch nicht nur Meyer hat sich um den Erhalt der Feuerwehrspritze verdient gemacht. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der Wehr erhielt sie 1981 komplett neue eisenbereifte Räder. Der Wagner Peter Mertes aus Piesport fertigte die Holzräder an. Schmiedemeister Josef Mertes, der Vater des heutigen Gemeindechefs, versah die Räder mit einer Metallumreifung.

"Er machte das Metall heiß und zog es über die Räder drüber", erinnert sich Werner Mertes, der seinem Vater damals über die Schulter schaute.

30 Jahre später drängt die nächste Restaurierung. An immer mehr Stellen ist zu erkennen, dass sich der Holzwurm in dem historischen Stück eingenistet hat. Gemeinde und Wehr möchten die erforderlichen Arbeiten daher möglichst bald in Angriff nehmen. Denn abgesehen von den Wurmlöchern ist die Spritze laut Mertes noch in Ordnung.

Um die Pumpe wieder einigermaßen instand zu setzen, werden nach Schätzung des Ortsbürgermeisters aber mindestes 2000 Euro benötigt. Er hofft daher auf finanzielle Unterstützung des Landes. Denkbar sei eine Förderung aus dem Topf Denkmalschutz.

Unabhängig davon bereitet der künftige Standort des historischen Fahrzeugs der Gemeinde und den Wehrleuten Sorgen. Denn derzeit ist die Pumpe vor übergehend in eine private Halle umgezogen. Im bisherigen Domizil, dem Feuerwehrgerätehaus, ist es nach dem Einzug des neuen Feuerwehrfahrzeuges vor zwei Jahren sowie dem des neuen Rettungsbootes in diesem Jahr zu eng geworden. Laut Ortschef Mertes gibt es daher bereits Überlegungen, die Pumpe im Bürgerhaus unterzustellen.

Langfristig sei daran gedacht, sie dem in Planung befindlichen Landesfeuerwehrmuseum in Hermeskeil als Dauerleihgabe zur Verfügung zu stellen. Allerdings sei derzeit noch nicht absehbar, wann es gebaut werde.

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