Ein Scherz für den Frieden

SPRINGIERSBACH. Wenn jemand in den April geschickt wird, ist das eine lustige Sache, bei der niemand zu Schaden kommt und die letztendlich alle Beteiligten erheitert. Meist spielt sich das in kleinem Kreise ab. Man kann diesen Brauch aber auch in den Dienst einer guten Sache stellen.

Pater Rainer Fielenbach, Prior des Klosters Springiersbach, hatin diesem Jahr versucht, Menschen in den April zu schicken.Einige Zeit lang hing im Schaukasten vor der Klosterkirche einPlakat, auf dem zu lesen war, dass auf der Turmspitze der Kircheein 25 Meter hoher Sendemast für den Mobilfunk errichtet wird,dessen feierliche Einweihung man am Dienstag (das Datum hatteFielenbach wohlweislich weggelassen) nach einer Messe begehenwill. Um die ganze Geschichte noch ein wenig glaubhafter zu machen, war auch zu lesen, dass Pater Rainer von den Gebühren, die der Mobilfunkanbieter an das Kloster zahlt, endlich das total verwurmte Chorgestühl der Kirche restaurieren lassen will. Normalerweise hätte die Geschichte jetzt so weiter gehen müssen, dass die Leute, die den Scherz geglaubt haben, an der Kirche ankommen und dort einen Zettel mit der Aufschrift "April, April" oder aber einen vergnügten Prior vorfinden. Nicht so in Springiersbach, denn die Messe fand, wie jeden Dienstag um diese Zeit, statt. In der Eröffnung sagte Fielenbach: "Natürlich ist die Sendemastgeschichte ein Aprilscherz, aber ich habe mir gedacht, vielleicht kommen so an diesem Tag ja ein paar mehr Leute in die Kirche, um mit uns für den dringend nötigen Frieden zu beten."

Zugeben wollte natürlich niemand, dass er auf den Scherz hereingefallen war aber mit einem Schmunzeln sagte der Prior dem TV : "Es waren schon einige Leute mehr in der Messe, als normalerweise dort sitzen, und das ist doch eine gute Sache."

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