Ein Schiff bestimmt den Lebensrhythmus

Viele Leute waren am Nachbau des römischen Weinschiffs beteiligt. Hans Georg Eiben gehört dazu. Er hat die Arbeiten mit Kamera und Notizblock begleitet. Daraus entstand das Buch "Das Neumagener Weinschiff".

 Hans Georg Eiben (rechts) signiert und verkauft die ersten Exem plare seines Buches. TV-Foto: Clemens Beckmann

Hans Georg Eiben (rechts) signiert und verkauft die ersten Exem plare seines Buches. TV-Foto: Clemens Beckmann

Neumagen-Dhron. (cb) "Was ist jetzt schon wieder los?" Das fragte sich der Neumagen-Dhroner Ortsbürgermeister Willi Herres, als Ende November 2004 der Anruf kam, dass Josef Peter Mertes, der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion (ADD), ein Gespräch wünscht. Es ging um die Vision, das römische Weinschiff, das in Neumagen-Dhron gefunden wurde, nachzubauen. "Als ich nach dem Gespräch nach Hause fuhr, habe ich gewusst, wir bauen das Schiff", erinnert er sich.

Der ehrgeizige Plan wurde wirklich in die Tat umgesetzt. Viele Leute waren am Bau beteiligt. Auch Hans Georg Eiben. Er legte zwar nicht selbst Hand, doch er dokumentierte die Arbeiten: vom Fällen der Bäume für den Rumpf des Schiffes im März 2006 bis zur Jungfernfahrt Ende September 2007.

Das Ergebnis in Wort und Bild hat Eiben am Mittwochabend im Römerkastell in Neumagen-Dhron vorgestellt: 120 Seiten mit etwa 100 Fotos. "Es war ein besonderes Gefühl, als ich das fertige Buch letzte Woche zum ersten Mal in Händen hielt", sagte Eiben bei der Präsentation. Schließlich habe die Arbeit für das Werk drei Jahre seinen Lebensrhythmus bestimmt. Sein Name stehe zwar auf dem Buch, doch ohne die Begleitung vieler am Bau Beteiligten wäre ihm die Arbeit nicht möglich gewesen, sagte er.

Es habe viele Herausforderungen gegeben. "Entscheidend war aber zu erleben, dass Leute eine Idee aufgreifen und nicht drüber reden, sondern es machen", sagte der in Pluwig (Kreis Trier-Saarburg) lebende Fotograf in Richtung Ortsgemeinde Neumagen-Dhron, ADD und Handwerkskammer. Auszubildende der Handwerkskammer betätigten sich unter Anleitung ihres Ausbilders Andreas Heine als Baumeister. "Besonders die jungen Leute, die sich nicht auf der Überholspur des Lebens befinden, haben mich mit ihrem Engagement begeistert", berichtete Eiben von seinen Erfahrungen.

Das Buch, das der Verlag Michael Weyand (Trier) in einer Auflage von 2000 Exemplaren herausbringt, enthält außer Eibens Fotos und Texten auch noch zwei geschichtliche Beiträge von anderen Autoren: "Das Neumagener Weinschiff — vom Denkmal zur Replik" und "Dia Mosella — Göttliche Mosel".

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