Ein Schlag ins Gesicht

"Für die gute Zusammenarbeit mit Ihnen in den letzten Jahren bedanken wir uns und bitten Sie um Verständnis, dass wir die Kooperation mit Ihnen nicht fortsetzen können." So lapidar und gefühlskalt beendet die Deutsche Post die Zusammenarbeit mit einer Familie, die bereits vor 100 Jahren im Dienst der Post stand.

In unserer Gesellschaft zählen leider nur noch Bilanzen, Aktienkurse, Dividenden und rentable Vorzeige-Objekte - am besten in anderen Teilen der Welt. Was kümmert da eine Filiale in Erden? Weg damit, selbst wenn sie Geld bringt! Die Manager streben zu stärker sprudelnden Quellen. Keine Frage: Die privatisierte Post steht im Wettbewerb und muss sich erträgliche Geschäftsfelder suchen. Mit dem Rasenmäher quer durch die Republik zu fahren und alles über einen Kamm zu scheren, ist aber grob fahrlässig. Dass im Fall von Erden von Unrentabilität gesprochen wird, ohne Zahlen auf den Tisch zu legen, ist ein Schlag ins Gesicht der Leute, die sich seit Jahren für die Post krumm legen, und für die Kunden, die in diese Filiale kommen, weil sie einen Service bekommen, wie er nicht mehr alltäglich ist. c.beckmann@volksfreund.de

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