Ein Schloss unter dem Hammer

Das in Privatbesitz befindliche Schloss Bergfeld im Eisenschmitter Wald soll verkauft werden. Gebäude und Gelände haben einen Verkehrswert von mehr als 900 000 Euro und werden Mitte Februar versteigert.

 Das Schloss in Eisenschmitt soll zwangsversteigert werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Das Schloss in Eisenschmitt soll zwangsversteigert werden. TV-Foto: Klaus Kimmling

Eisenschmitt. Erst war es ein Jagdschloss, dann für kurze Zeit Kommandostand, später Sanatorium und dann Schule. Seit mehr als zehn Jahren ist Schloss Bergfeld bei Eisenschmitt im Privatbesitz. Und jetzt wird ein Käufer für das Anwesen gesucht, das 1901 von einem Industriellen aus dem Ruhrgebiet errichtet worden war. Der neue Besitzer soll am 15. Februar, 10 Uhr, im Amtsgericht Wittlich gefunden werden. Dann sollen Gebäude und Anwesen zwangsversteigert werden.

Der von einem Gutachter festgestellte Verkehrswert beträgt rund 935 000 Euro. Mindestens 467 000 Euro wird der neue Besitzer deshalb für das Objekt mit einer Wohnfläche von mehr als 1400 Quadratmetern wohl bieten müssen, um ein zuschlagfähiges Gebot abzugeben. Versteigert werden neben dem Schloss eine frühere Schule, eine Kegelbahn und eine Halle.

1998 verkauften die Nachkommen des Erbauers Hugo von Gahlen das Anwesen an einen Privatmann. Dessen Familie bot später das Anwesen zum Kauf an. Für 1,5 Millionen Euro. Im Verkaufsprospekt eines Frankfurter Immobilienmaklers war unter anderem zu lesen: "Die zweigeschossige Kapelle sowie der hohe Bergfried sorgen für das besondere Lebensgefühl." Die großzügige und von einer Steinmauer umfasste Terrasse zeuge von einem von jeher vorhandenen Wohlstand.

Zeitweise Sitz der Armee



Das Anwesen diente jedoch nicht ausschließlich als repräsentatives Domizil. Während des Zweiten Weltkriegs war das Schloss zeitweilig Sitz des Generalstabs der VII. Armee. Später besetzten erst die Franzosen und dann die Amerikaner die Gebäude.

Für viele Hundert Jungen und Mädchen war das Schloss Lern- und Lebensort. Ab 1962 betrieben die Schönstätter Marienschwestern dort ein Internat für körperbehinderte Kinder. Erst 35 und später 25 Jungen und Mädchen erhielten dort die Möglichkeit, die Hauptschulreife zu erlangen. 1998 wurde die Schule aufgelöst. Zuvor waren von 1948 bis 1962 bis zu 75 Patienten mit Knochen- und Gelenk-Tuberkulose behandelt worden.

Aufgrund dieser Nutzungen waren die ursprünglichen Gebäude mehrfach erweitert worden. Laut dem Wertgutachten hat das Anwesen in den vergangenen Jahren gelitten. Der bauliche Zustand gilt zwar als gut. Der Gutachter hat jedoch Wasserschäden nach einem Rohrbruch festgestellt. Er spricht von massiven Schimmelschäden sowie von Wasserschäden in Kellern und einem Schwimmbad in schlechtem Zustand.

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