"Ein Segen für die Gemeinde"

WITTLICH-LAND. Ein gelungenes Projekt: Fast 100 private Häuser wurden in Salmtal mit Mitteln der Städtebauförderung saniert. Wer sich jetzt noch einen Zuschuss sichern will, sollte sich beeilen. Die Förderung läuft bald aus.

"Salmrohr erkennt man nicht mehr wieder." Dieses positive Fazit zieht Günter Reis von der VG-Verwaltung nach 13 Jahren Städtebauförderung in Salmtal. Vorher habe man auf einem Straßenabschnitt von 200 Metern fünf bis sechs eingefallene Dächer oder vernachlässigte Häuser gesehen. Heute gebe es im ganzen Ort nur noch eine Hand voll solcher Objekte. Er nennt Zahlen, die beeindrucken: 94 Gebäude aus privater Hand sind mit Hilfe des Programms saniert worden. Dabei ging es um die Modernisierung von Wohngebäuden, aber auch um den Umbau von Wirtschaftsgebäuden wie Scheunen zu Wohnhäusern oder gewerblich genutzten Gebäuden. 10,3 Millionen Euro inklusive privater Investitionen, schätzt Reis, seien in Salmtal bislang in die Sanierung geflossen. "Ein Segen für die Gemeinde", nennt Bürgermeister Manfred Hower die Städtebauförderung. Mehr als die Hälfte der Sanierungen wäre ohne sie nicht realisiert worden, schätzt er. "Man kann die Förderung nur empfehlen - nicht nur um die Häuser zu erhalten, sondern auch um ungeklärte Zufahrten zu regeln." Lob kommt auch von den Betroffenen. "Alles hat reibungslos geklappt", sagt Horst Hower, der mit dem Bürgermeister nicht verwandt ist. Durch das Förderprogramm hat er früher als geplant den Stall seines Elternhauses saniert. Von dem Gebäude, in dem sich nun seine eigene Wohnung und eine Mietwohnung befinden, blieben nur die Außenwände stehen. Der Hobby-Schäfer Hans-Peter Loch ist stolz darauf, dass er ein völlig runtergekommenes Bauernhaus samt Scheune wieder auf Vordermann gebracht hat. Die Scheune nutzt er; das Haus, das 15 Jahre leer stand, ist vermietet. "Ohne die Förderung hätte ich das Haus nicht genommen", sagt er. Wie Horst Hower hat er alles, was möglich war, selbst gemacht. Auch die Eigenleistung wird bei der Förderung mit angerechnet. 25 Prozent Zuschuss bekommen die privaten Sanierer in Salmtal. Den Wert setzt die Gemeinde fest, die Trägerin des Sanierungsprogrammes. Die Gemeinde bekommt dann wiederum je nach Finanzkraft den Großteil ihrer Auslagen vom Land erstattet. Im Gegensatz zur Dorferneuerung ist die Städtebauförderung nur für die Gemeinden gedacht, die schwerwiegende städtebauliche Missstände zu beklagen haben. In der Verbandsgemeinde Wittlich-Land wurden nach Salmtal auch Landscheid und Hetzerath in das Programm aufgenommen (siehe unter Daten). Grundsätzlich besteht das Ziel der Städtebauförderung in der Beseitigung von Missständen. "Die regionaltypische Bauweise soll dabei beachtet werden, das Moderne vom Typus passen", sagt Günter Reis. Jede Gemeinde erstellt mit Hilfe der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion einen Sanierungsplan, damit ein abgestimmtes Gesamtbild erzielt wird. Für Salmtal, Landscheid und Hetzerath berät Architektin Ulla Schoppe die Hausbesitzer, die an einer Sanierung interessiert sind. Gefördert werden allein Modernisierungsmaßnahmen, nicht die einfache Instandsetzung. Das heißt Geld gibt es, wenn erstmalseine Zentralheizung oder ein Bad eingebaut werden oder auch für die Trockenlegung und Wärmedämmung von Gebäuden. Der Abbruch von Nebengebäuden kann ebenfalls gefördert werden. Ansprechpartner für Interessierte ist der jeweilige Ortsbürgermeister oder Günter Reis von der VG-Verwaltung, Telefon 06571/10758. Da in Salmtal die Städtebauförderung bald auslaufen soll, gibt es am Freitag, 14. Mai, eine Info-Veranstaltung mit Günter Reis, dem Bürgermeister und Architektin Ulla Schoppe. Bilanz und Fördermöglichkeiten werden vorgestellt. Termin: 19 Uhr, Alte Schule Dörbach.