Bernkastel-Kues. Vorsichtig dreht ein Junge den Plastikteller an und lässt ihn auf einem Stab, den er in der Hand hält, rotieren. Behutsam reicht er ihn an den danebenstehenden Jungen weiter, nimmt sich den nächsten Teller und setzt diesen ebenfalls in Bewegung. Schließlich lassen drei Jungen einen blauen Teller kreisen. Etwa 60 Zuschauer in der Güterhalle in Bernkastel-Kues applaudieren. Als sich die drei Jongleure vor ihrem Publikum verbeugen, kreuzen sie ihre Stäbe wie einst die drei Musketiere ihre Schwerter.
Die drei Nachwuchsakrobaten gehören zu den 21 Kindern im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren, die an der Herbstfreizeit des Jugendkulturzentrums (Jukuz) unter dem Thema Zirkus teilgenommen haben.
Drei Akteure des Kasseler Internationalen Kinder- und Jugendzirkus haben ihnen in einer Woche Kunststücke wie Einrad fahren, Bälle jonglieren oder den Umgang mit einem Diabolo beigebracht. "Die Kinder haben nicht nur Spaß, sondern lernen auch etwas", sagt Camilla Müller vom Jukuz Bernkastel-Kues.
So wie die zwölfjährige Jasmin, die sich auf dem Einrad versucht hat: "Am zweiten Tag konnte ich schon etwas damit fahren", sagt sie. Die zehn Jahre alte Sophia wirkt nach der Vorstellung noch etwas aufgeregt: Sie hat jongliert, ist über eine große Kugel gerollt und ist auf dieser sogar Seil gesprungen: "Das hat Spaß gemacht", sagt sie.
Müller will den Zirkus im kommenden Jahr wiederholen, denn in den Herbstferien gebe es wie in den Osterferien nur wenige Angebote für Kinder und Jugendliche. cst