Ein Sportlerleben mit der Trillerpfeife

Hinzerath · Mit 17 Jahren begann der Hinzerather Jürgen Andres seine Laufbahn als Schiedsrichter im Fußball. Seitdem hat der heute fast 50-Jährige in den Jugend- und den unteren Seniorenklassen 1000 Spiele geleitet.

 Das erste Spiel pfiff Jürgen Andres mit 17 Jahren. Wenn es gesundheitlich geht, will er die 40 Jahre als Schiedsrichter noch voll machen.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Das erste Spiel pfiff Jürgen Andres mit 17 Jahren. Wenn es gesundheitlich geht, will er die 40 Jahre als Schiedsrichter noch voll machen.TV-Foto: Christoph Strouvelle

Hinzerath. Seit mehr als 32 Jahren richten sich die Fußballspieler der Bezirke Mosel und Nahe nach seiner Pfeife. Der Hinzerather Jürgen Andres, der in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag feiert (26. Januar), ist seit seiner Jugend Fußballschiedsrichter.´
Menschen ganz nah


Etwa 1000 Spiele hat er während dieser Zeit geleitet, sagt er. "Unser Vereinsvorsitzender hat mich damals angesprochen, ob ich keine Lust hätte, das mal auszuprobieren", erinnert er sich. Da der damals 17-Jährige noch keinen Führerschein hatte, wurde er anfangs von Vereinskollegen zu den Spielen gefahren.
Schnell fand Andres am Schiedsrichterdasein Gefallen. Die ersten beiden Jahre leitete er Jugendspiele, dann kamen die Seniorenmannschaften hinzu. Mit Anfang 20 musste er nach der zweiten schweren Verletzung seine Laufbahn als Spieler beenden. Andres leitet Spiele bis zur B-Klasse. "In die höheren Klassen hat es mich nicht gezogen, die unteren brauchten ja auch Schiedsrichter", sagt der gelernte Sägewerker. Bei Freundschaftsspielen hat er auch Kontakt zu höherklassigen Mannschaften gehabt. Einmal war er bei einem Spiel FSV Salmrohr gegen den 1. FC Kaiserslautern als Linienrichter tätig.
Als 21-Jähriger hat er bei einem Freundschaftsspiel einer Nationalmannschaft, die unter der Trainerlegende Rudi Gutendorf in Bischofsdhron ein Trainingslager absolviert hatte, ebenfalls an der Linie gestanden. "Welches Land das damals war, weiß ich nicht mehr, das ist zu lange her", sagt er. Das Schiridasein hat ihn bis heute nicht losgelassen. "Man muss was machen, damit man sich bewegt", sagt er. Die Schiedsrichter bildeten eine angenehme Gemeinschaft, fast eine eigene Familie, sagt er.
Zudem macht ihm das Pfeifen Spaß. Man komme mit vielen Leuten zusammen. "Ich mache es für mich, nicht für den Verein", sagt er. Ob sich das Verhalten der Spieler in den 32 Jahren seiner Tätigkeit verändert hat, kann er nicht sagen.
Doch hat er den Eindruck, heute gehe es auf dem Fußballplatz humaner zu. "Früher gingen die Spieler mehr gegen den Schiri", sagt er. Manchmal werde etwas gemeckert, doch körperlich bedroht worden sei er noch nie.
Kein Freund von Roten Karten


Andres ist kein Freund von Gelben und Roten Karten, doch wenn es sein muss, straft er konsequent. Bei einem Spitzenspiel im Kreis Nahe in der vergangenen Saison hatte er bis zur 15. Minute viermal Gelb gezückt und einen Spieler mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. "Danach war das Spiel ruhig", sagt er. Wie lange Andres noch schiedsen will? "Wenn es gesundheitlich geht, mache ich die 40 Jahre noch voll", sagt er. cst

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