Ein Spundekäs zur Brauneberger Juffer

BRAUNEBERG. (urs) International-musikalisch und moselländisch-kulinarisch ging es beim Wein- und Straßenfest in der Nussbaumallee zu. Kapellen aus mindestens fünf Ländern unterhielten die zum Teil von weit angereisten Besucher.

Gäste aus dem hohen Norden scheinen sich in Brauneberg ebenso wohl zu fühlen wie Besucher aus Thüringer oder Sachsen. In gemütlicher Wein- und Straßenfestlaune schlenderten sie durch die Nussbaumallee. Dabei kam die Verkostung der von Ortsbürgermeister Kurt Kranz gepriesenen "moselländisch-kulinarischen" Küche nicht zu kurz. Wie bei Familie Petzold, die der Zufall zum Fest geführt hatte. "Wir hatten uns auf den Herbst konzentriert - wegen der Lese", erzählte Wolfgang Petzold. Doch nicht zum arbeiten, wie sein Bruder Siegfried verriet: "Wir kosten und schauen - lesen tun wir nicht." Mit ihren Frauen hatten die Leipziger sich in einer Woche viel angeschaut: "Dampferfahrt" - dazu Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Trier und "die ganze Juffer-Ecke abgewandert". Am Wochenende galt die Aufmerksamkeit dem Fest in der Nussbaumallee. Den Auftakt übernahm das Brauneberger Männerquartett mit dem "Juffer-Lied" - laut Kranz der "Hymne auf den Brauneberger Wein". Dazu spielte die schottische Dudelsackkapelle "Maybole-Band" in klassischen Schottenröcken. Die junge Freundschaft zu den Schotten mit dem Ziel eines kulturellen und touristischen Austauschs entstand, als der Ortsbürgermeisters in den Highlands Urlaub machte. Dem Umzug der männlichen und weiblichen "Piepers" mit Dudelsäcken und Trommeln folgten die Besucher begeistert nach. Zusätzlich spielten mehrere Kapellen aus Belgien und Holland auf sowie eine ungarische Combo und das Jugendorchester Brauneberg. Die Neugier auf ein Gläschen Wein hatten Weinkönigin Sylvia I und Kranz mit Lobliedern auf die heimischen Qualitäten angeregt.2000 Klössschen wurden geformt

Die Brauneberger Riesling-Weine seien "unnachahmlich". Wovon sich Kathrin und Rainer Trautmann wiederholt überzeugten. Die Urlauber aus dem thüringischen Blankenburg waren zum Weinbrunnen-Fest mit Kindern gekommen: "Das hat uns so gut gefallen, dass wir jetzt wieder da sind." Für einige "Nordlichter" war es ebenfalls nicht der erste Besuch. Die Runde aus Vrees im Emsland und dem Kreis Cloppenburg war zum dritten und zum elften Mal da. "Man soll die Feste feiern, wie sie fallen", meinten sie und studierten die Speisekarte mit "Spundekäs" - eine Spezialität aus Frischkäse und Quark, gekochtes Rindfleisch und Markklößchensuppe. "Alles selbst gemacht", wie Christoph Steinmetz versicherte. Bis zu 2000 Klößchen seien gerollt worden. Die Besucher wüssten das zu schätzen. Letztes Jahr, als es wegen BSE Kartoffelsuppe gab, wurde oft gefragt: "Wo ist eure Markklößchensuppe?"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort