Dorfentwicklung Ein steiniger Weg zum dritten Anbau

Salmtal · Die Kita Salmtal soll zum dritten Mal innerhalb von zwölf Jahren erweitert werden. Reibungslos geht dieses Vorhaben nicht über die Bühne.

 An den Anbau der Kita Salmtal, den hell-orangefarbigen Teil, soll ein weiterer Anbau folgen. Für die Gemeinde bedeutet das Kosten von rund 900 000 Euro. Bis zu 145 Kinder werden nach den Arbeiten dort Platz finden.

An den Anbau der Kita Salmtal, den hell-orangefarbigen Teil, soll ein weiterer Anbau folgen. Für die Gemeinde bedeutet das Kosten von rund 900 000 Euro. Bis zu 145 Kinder werden nach den Arbeiten dort Platz finden.

Foto: Christina Bents

(chb) Der Anbau des Kindergartens war Thema im Rat der Gemeinde. Es ist der das dritte Mal seit 2007, dass die Einrichtung angebaut werden muss. Erst gab es einen Anbau mit Generalsanierung, dann 2012 der zweite Anbau.

Aktuell hat die Kindertagesstätte 120 Plätze, die bis Ende 2019 voll belegt sind. 15 Kinder werden momentan in einer provisorischen Gruppe betreut, die unter der Maßgabe, dass angebaut wird, genehmigt wurde. Wenn der Anbau fertig ist, können bis zu 145 Kinder die Kita besuchen. Unter anderem sind zwei weitere Gruppenräume geplant. Die Notwendigkeit des Anbaus bestreitet niemand im Rat.

Verärgert sind einige Ratsmitglieder allerdings über die Umgangsformen. Nachdem die Gemeinde  fast ein Jahr auf den vorzeitigen Baubeginn gewartet hat, weil verschiedene Bewilligungen vom Land fehlten, müsse jetzt alles sehr schnell gehen, weil es Fristen gibt, die einzuhalten sind. So läuft am 31. Juli die Genehmigung für die provisorische Gruppe ab.

Deshalb gab es Diskussionen in der Ratssitzung: Die Mitglieder wollten  wissen, worüber genau sie abstimmen; um welche Summen es geht, ob die Gemeinde trotz dieser Beträge noch handlungsfähig ist oder sie sich auf Jahre finanziell stark einschränkt. Ratsmitglied Karl Klein erklärt verärgert: „Wir sind hier ein ehrenamtliches Gremium und sollen alles zügig entscheiden, aber das Land macht uns Vorgaben und Probleme und gibt nur zwei Stichtage im Jahr an, an denen sie über solche Anbauten entscheidet. Und dann haben wir auch noch die Verantwortung für das Ganze!“ Er ergänzt: „Dann soll das Land doch kommen und selbst bauen.“

Die Stimmung wurde auch nicht besser, als Stefanie Görgen von der Verbandsgemeinde berichtete, dass der Zuschuss des Landes zum Anbau deutlich geringer ausfalle als gedacht. Von den 300 000 Euro, von denen der Rat ausgegangen war, blieben aufgrund einer neuen Bestimmung 187 000 Euro übrig. So bleibt es bei der aktuellen Schätzung und einem Eigenanteil der Gemeinde von rund 900 000 Euro für das Bauprojekt, das insgesamt etwa 1,45 Millionen Euro kosten soll. Ein Zuschuss beim Kreis über 368 000 Euro ist beantragt.

Markus Peter Meyer, Erster Beigeordneter der Gemeinde und Vertretung des erkrankten Ortsbürgermeisters,  hat sich wegen der Finanzen bei Leo Merges von der Verbandsgemeinde informiert und erklärt: „Die Summe für den Kindergarten ist enorm, aber man hat mir bei der Verwaltung erklärt, dass uns trotz dieser Investitionssumme finanzieller Spielraum bleibt.“ 

Schließlich ging es um den eigentlichen Beschluss der Ratssitzung, die Aufhebung des Baustopps. Der war nötig geworden, weil ein 40 Jahre alter Schacht aufgetaucht war, der in keinem der vorgelegenen Pläne eingezeichnet gewesen ist und der auch bei einer Begehung des Geländes nicht zu erkennen war. Der Schacht ist zur Bewässerung des Salmtalstadions angelegt worden und kann mit Kosten von 22 500 Euro um 30 Meter verlegt werden. Dazu soll eine elastisch gelagerte Bodenplatte gebaut werden.

In diesem Zusammenhang kam man im Rat auf das Thema Hochwasserschutz und Bauweise zu sprechen. Dabei wurde das Projekt noch einmal grundsätzlich infrage gestellt, weil einige Ratsmitglieder meinten, dass sie nicht darüber informiert seien, dass der Anbau in Holzständerweise gebaut werde. Sie sind von massiver Steinbauweise ausgegangen. Der Grund für diese Information konnte in der Sitzung nicht geklärt werden. Letztendlich hat der Gemeinderat dem Beschluss, den Baustopp aufzuheben, zugestimmt. Der nächste Schritt sind die öffentlichen Ausschreibungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort