Ein Strand für eine Nacht: Zweite Beachparty im Wittlicher Stadtpark

Wittlich · Zehn Tonnen Sand, 1000 Besucher: Das war 2012. Wittlichs erste Beachparty im Stadtpark, organisiert vom damaligen Jugendparlament, war ein Erfolg. Am Samstag gibt es eine Fortsetzung. Die Jungendlichen, die sie organisieren, wollen Wittlich attraktiver für Gleichaltrige machen.

Wittlich. Wenn die bunten Fahnen wehen, will Wittlichs Jugend feiern. Die Regenbogenfahnen am Stadthaus, Amtsgericht und an der Kreisverwaltung signalisieren zudem Toleranz. Und deshalb flatterten sie wieder für Wittlichs Beachparty, die erneut das Motto "für Toleranz - gegen Homophobie" hat. Das ist Teil des ACT-P- Projekts, das im Wittlicher Jugendparlament, kurz Jupa, sozusagen erfunden wurde. Die Buchstaben stehen für Aufklärung, Courage, Toleranz und Projekt. ACT-P soll Menschen zum Nachdenken bringen, und zwar über Themen von Umwelt über Homosexualität, bis zu Rassismus, Cyber-Mobbing und Gewalt (der TV berichtete).
Ansonsten heißt Beach übersetzt Strand. Dazu gehört im besten Fall Sand. Der wird herangekarrt, zehn Tonnen verteilt, und fertig ist der Untergrund fürs Feiern. Dazu gibt es Liegestühle und erst einmal Gratis-Wassereis für alle. Klingt nach Entspannung. Auf das Meer allerdings, das auf den Zetteln, die für Samstagnacht werben, im Sonnenuntergang glitzert, muss als Illusion verzichtet werden. nsonsten haben die Hauptorganisatoren Tobias Müllers (19), Giada Graniglia (19) und Natalie Gätz (30) versucht, an alles zu denken. Seit Ende 2012 planen sie das Großereignis.
"Da die Amtszeit des ersten Jugendparlaments abgelaufen ist, hat sich eine Initiativgruppe aus ehemaligen Jugendparlamentariern und Mitgliedern des Jugendrotkreuzes Wittlich zusammengeschlossen, welche in enger Kooperation mit dem amtierenden Jugendparlament Wittlich sowie dem aus Bernkastel-Kues und dem Haus der Jugend steht", sagt Tobias Müllers. "Ohne die Hilfe vieler anderer wäre es nicht möglich, eine solche Veranstaltung zu stemmen.
Finanziell wird sie von verschiedenen Sponsoren unterstützt. Es werden mehrere Tausend Euro investiert. Die Ausgaben dieses Jahr fallen wesentlich höher aus, da wir beispielsweise auch eine Veranstalterhaftpflicht benötigen." Aber viele Helfer packen mit an. Etwa beim Sandverteilen. Die Jugendlichen wollen sogar nachher spenden: an das Haus der Jugend und das Schmit-Z in Trier.
Und warum engagieren sich die Beachparty-Macher überhaupt? Tobias Müllers: "Natürlich ist das mit viel Arbeit und Stress verbunden. Würde jedoch jeder so denken, würde es noch weniger Angebote in Wittlich geben. Wir wollen einfach Wittlich attraktiver für Jugendliche machen."

Die Beachparty ist am Samstag, 13. Juli, im Stadtpark Wittlich. Einlass (ab 16 Jahre) ist ab 20 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro. Für Musik sorgt DjCK, der sonst in Clubs von Berlin, Köln, Frankfurt auflegt.Meinung

Unkompliziert Spaß haben
Bei der Premiere war es kühl, und trotzdem feierten 1000 Jugendliche friedlich im Stadtpark. Ein großer Erfolg für das erste Wittlicher Jugendparlament. Dass nicht nur das reine "Party-Machen" im Vordergrund steht, ist auch gut. Das Dranbleiben an teils strittigen Themen, über die aufgeklärt wird, um eine tolerantere, großherzigere Haltung zu ermöglichen, ist ein niederschwelliges Angebot ohne erhobenen Zeigefinger. Schön, dass durch den turnusgemäßen Jupa-Wechsel all das nicht verloren geht. Allen ist eine besondere Samstagnacht mit vielen Besuchern zu wünschen. Immerhin ist das Angebot maßgeschneidert von Gleichaltrigen für Gleichaltrige, wobei jeder Erfolg motiviert, weiterzumachen. s.suennen@volksfreund.de.

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