Ein Stück wie "aus dem Leben gegriffen"

BURGEN. (urs) Mit ihrer ersten Aufführung landete die Laienspielgruppe des Heimatvereins Burgen einen Erfolg. Dabei war die Idee erst während der Fastnachtszeit geboren worden.

Kurz und lustig gab die Laienspielgruppe des Heimatvereins Burgen ihr Debüt als Theatergruppe. Um Bauer Emil (Wilfried Mereien) von den Folgen seiner Völlerei zu heilen, setzen die Akteure auf die Anweisungen Doktor Löfflers (Ralf Haas), bei dem es sich jedoch um einen "Viehdoktor" handelt. Dessen Ausdrucksweise kommt den Töchtern, Ursula Kühl als Gerdi und Carmen Haas als Moni, aber schon komisch vor. Da sich die Leiden nach einem "Überfressen" anhörte, sollten sie einen Eimer mit Salzwasser zu "saufen" geben. Anweisungen, die Bäuerin Luise (Doris Becker-Wagner) zwar zu denken gaben - "das ist ja die reinste Rosskur" - aber einen Verdacht schöpfte sie dennoch nicht. Ebenso wenig wie Kutscher Anton (Markus Lorenz), der seinen in einer Decke verschnürten Brötchengeber mit einem pflichtbewussten "Hopp, hopp, hopp" im Kreis laufen lässt, damit er schwitze. Und das so perfekt, dass sich Perle Berta (Jutta Kruft) das Lachen nicht verkneifen kann: "der Bauer - genau wie ein Zirkuspferd". "Das war richtig gut", kommentierte Inge Wagner die Aufführung. Bei dem Stück hätte man ordentlich lachen können. Richard Wagner lachte noch hinterher: "Ich hatte ja nicht gedacht, dass die dem einen Eimer Wasser überschütten." Zu den Dialogen mit der besorgten Bäuerin meinte Otmar Wagner: "Typisch, wie daheim - unsere Mutter sagt zu dem Vater genau dasselbe." Das Stück sei "aus dem Leben gegriffen". "Das war auf jeden Fall sehenswert - es ist schon gut, dass sie so etwas machen", äußerte sich Florian Weißer aus Bernkastel-Kues. "Da hat man mal was zu lachen gehabt", stellte Ilse Haas fest. Auch am Vortag seien alle begeistert gewesen. Mit den wenigen Darstellern sei eine solche Aufführung natürlich schwierig, vermutete Ehemann Fritz. Doch das Team hätte sich ja für ein kleineres Stück mit zwei Akten und 60 Minuten Spielzeit entschieden. Für den Burgener steht fest: "Das ist zu empfehlen - hoffentlich geht's nächstes Jahr weiter."Pro Aufführung rund 100 Zuschauer

Ein Wunsch, den ebenso Peter Mittler, die inaktive aber dennoch äußerst aktive gute Seele des Teams, zum Abschluss äußerte. Nachdem er anfangs auch die Regie hatte übernehmen wollen, gab er diese kurzfristig an Lena Mager ab. Der erfolgreiche Start mit vier statt drei geplanter Aufführungen vor je rund 100 Zuschauern ermuntert die Gruppe jedenfalls, das Begonnene fort zu führen. Außerdem hatten die Proben der erst um Fastnacht geborenen Idee den sieben Aktiven, die sich - da teils zugezogen - bis dahin nicht alle kannten, viel Spaß gemacht. Bei den Vorbereitungen hatten sie zudem viele Helfer, der ganze Ort hätte sich engagiert. Was möglicherweise daran liegt, dass Burgen eine Tradition im Theaterspielen hat. Wie sich die Älteren erinnern, gab es bereits vor etwa 50 Jahren Aufführungen.

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