Ein Stückchen Freiheit

WITTLICH. Alexander, Maximilian und Jens – drei behinderte Jugendliche aus der Region – brauchen Unterstützung. Der Elternkreis behinderter Kinder will helfen.

Vor drei Jahren gelang dem Elternkreis behinderter Kinder eine bisher einmalige Aktion: Die beiden schwerstbehinderten Pflegekinder Alexander und Maximilian benötigten damals einen Tandemrollstuhl. Ihre Pflegemutter war einfach finanziell nicht in der Lage, das nötige Geld aufzubringen. Der Elternkreis entschloss sich, umgehend zu helfen. Mit einem Spendenaufruf und Verkaufsaktionen, unterstützt vom Trierischen Volksfreund, gelang es, viele hilfsbereite Menschen in der Region zu bewegen. Der dringend notwendige Tandemrollstuhl konnte finanziert werden. Heute sind Alexander und Maximilian - 13 und 12 Jahre alt - immer noch an ihren Rollstuhl gefesselt. Sie können nicht sprechen, ihren Kopf nicht selbstständig aufrecht halten. Wie alle Kinder wachsen sie. Der Rollstuhl ist mittlerweile zu klein und muss umgebaut werden, damit sie ihn weiterhin benutzen können. Nur mit diesem Tandemrollstuhl ist es ihrer Pflegemutter überhaupt möglich, die beiden an die frische Luft zu bringen oder sie vernünftig zu betreuen. Die Kosten für den Umbau kann sich die Familie nicht leisten. Zuschüsse von Pflegekassen und anderen Institutionen reichen so schon kaum aus. Der Umbau ist ohne Hilfe von außen nicht finanzierbar.Langer Kampf mit der Bürokratie

Sicherlich nicht weniger tragisch ist das Schicksal von Jens aus Bergweiler. Der 16-Jährige hatte einen schweren Unfall und lag lange Zeit in einer Klinik. Er ist bei vollem Bewusstsein, querschnittsgelähmt und an seinen Rollstuhl gebunden. Mittlerweile lebt er wieder zu Hause - nach einem langem Kampf der Familie mit der Bürokratie. Doch diese steht ihnen nun schon wieder im Weg: Jens' Familie bekommt kein Pflegegeld, denn noch ist keine Pflegestufe für ihn festgelegt worden. Vieles im Haus musste umgebaut werden, der Rollstuhl musste angeschafft werden, Kosten, die der Familie schwer zu schaffen machen. Ohne die tolle Unterstützung von Familie, Freunden und Bekannten in den vergangenen Monaten könnte Jens' Familie die schwere Zeit sicherlich kaum meistern. Jens ist relativ fit, kann sich mit dem Rollstuhl aber nicht alleine vom Haus weg bewegen, zumal sein Elternhaus an einem kleinen Berg steht. Beiden Familien möchte der Elternkreis behinderter Kinder nun helfen. Jens' Rollstuhl könnte so umgebaut werden, dass der Junge ihn mit seinen Armen wie ein Fahrrad bewegen könnte. Jeder Cent geht an die Familien

Ein Anbausatz, ähnlich wie Pedale, würde das ermöglichen, damit hätte er wenigstens ein Stückchen Freiheit zurück. Alexanders und Maximilians Rollstuhl muss so umgebaut werden, dass beide wieder genügend Platz in ihm haben. "Insgesamt belaufen sich die Kosten für die beiden Zuschüsse auf 10 000 Euro", sagt Maria Klein, ehrenamtliche Vorsitzende des Elternkreises. Zur Zeit läuft ein Tannenzweigverkauf, der bisher schon mehr als 600 Euro eingebracht hat. Bei Maria Klein in der Berlinger Straße 47 in Bombogen kann jeder durch den Kauf einiger Tannenzweige mithelfen. Jeder Cent, der durch Spenden oder durch Verkaufsaktionen bei uns eingeht, geht garantiert direkt an die betroffenen Familien", versichert Maria Klein. "Jeder kann Einsicht in unsere Bücher bekommen und sich davon überzeugen." Der Elternkreis bitten um Mithilfe. Spendenkonto: Elternkreis behinderter Kinder; Kontonummer 603 545 29; Sparkasse EMH Bankleitzahl 587 512 30; Stichwort: "Hilfe für die Drei".

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