"Wir sollten den heutigen Tag als einen Tag der Mahnung zum Frieden und zur Bewahrung des Friedens verstehen. Frieden im Großen und im Kleinen." Es waren ergreifende Worte, mit denen Stadtbürgermeister Wolfgang Port auf die Geschehnisse des 19. Februar 1945 einging. Damals waren bei einem Luftangriff 41 Menschen in einem Luftschutzkeller unter dem "Heinz'schen Haus am "Bärenpütz" ums Leben gekommen (TV vom 18. Februar). 150 Bürgerinnen und Bürger, darunter etliche Zeitzeugen, gedachten am Sonntag um die Mittagszeit der Toten des "schwarzen Montags". Unvorstellbares Leid sei damals über die Menschen in allen vom Zweiten Weltkrieg betroffenen Ländern hereingebrochen. "Jeder Mensch, der in dieser Zeit gewaltsam starb, war einer zu viel - ob er in den Trümmern des Heinz'schen Luftschutzkellers erschlagen wurde, bei den Mordorgien in den Konzentrationslagern starb oder im Bombeninferno in Dresden verbrannte", sagte der Stadtbürgermeister. "Ihr Opfer und ihr Tod ist unsere Verpflichtung - die Pflicht zum Frieden." Die Erinnerung an diese Zeit müsse wach gehalten werden - vor allem den jungen Menschen müsse sie vor Augen gehalten werden, forderte Port. Das Erstarken der NPD zeige, "dass viele Menschen aus den Folgen des Krieges nichts gelernt haben". Das Gedankengut, das zu den unsäglichen Leiden des Zweiten Weltkrieges geführt habe, "lebt immer noch in den Köpfen mancher Menschen weiter und ist eine latente Gefahr für den Frieden in unserem Land". In einem Gedenkgottesdienst in der Michaels-Kirche hatten bereits vor der Feier viele Menschen der Opfer gedacht. Am Samstag erinnerte außerdem das Geläut der St. Anna Glocke an das Geschehen vor 60 Jahren. Die eindrucksvolle Feier am Bärenbrunnen, wo eine Erinnerungstafel hängt, umrahmte das Männerquartett Bernkastel-Kues, das musikalisch zum Frieden mahnte.