Ein Tag im Leben des Schäfers

HAAG. Premiere im Hunsrück: Am Sonntag startet erstmals in Haag ein Leistungshüten altdeutscher Hütehunde – für das organisierende Schäfer-Ehepaar und die noch junge rheinland-pfälzische Landesgruppe eine große Aufgabe.

Aufregung bei Kunibert Schmitt und Ehefrau Walburga. Der Schäfer und die Tierwirtin der Fachrichtung Schafhaltung richten an am kommenden Sonntag, 16. Juli, ein Landesleistungshüten aus, an dem voraussichtlich sechs Schäfer mit ihren Hütehunden teilnehmen - ein großer Tag für das Ehepaar aus Haag. Während Familie Schmitt dafür ihre Schafherde zur Verfügung stellt, müssen die aus ganz Rheinland-Pfalz anreisenden Hüter lediglich ihre Hunde mitbringen. "Wir machen das zum ersten Mal", sagt Frau Schmitt. Und das heißt für sie: jede Menge Stress - wird sie doch selbst dafür Sorge tragen, dass für die erwarteten 200 bis 300 Besucher reichlich Lammbraten, Bratwürste vom Lamm und Lammkoteletts bereit stehen. Veranstalter des Leistungshütens, das jede Landesgruppe einmal im Jahr ausrichtet, ist die "Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde". Hierbei handelt es sich um einen Zusammenschluss von Schäfern, Schafhaltern und Privatleuten. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Zucht und Haltung teils vom Aussterben bedrohter Hütehunde zu fördern. Für die rheinland-pfälzische Landesgruppe ist das Leistungshüten in Haag ebenfalls eine Premiere. Der Verband war bis zum Frühjahr 2005 als Landesgruppe Hessen-Süd dem benachbarten Bundesland angegliedert. Und bislang mussten Schäfer, die mit ihren Hunden an einem solchen Wettbewerb teilnehmen wollten, dafür nach Hessen fahren. Oder sie konnten alternativ bei einem ähnlichen Leistungswettbewerb des Schafzuchtverbandes mitmachen. Für das Landesleistungshüten in Haag hat der heimische Sportverein sein Gelände zur Verfügung gestellt. Außerdem wird die C-Jugend der JSG Hunsrückhöhe Morbach mithelfen, die Besucher mit Getränken zu versorgen. Im Rahmenprogramm sind ein Hirtengottesdienst und ein Auftritt eines "Schäferchors" erwartet. Der eigentliche Wettstreit stellt mit dem Durchlaufen eines Hüte-Parcours den Tagesablauf eines Schäfers dar. Beim Aus- und Einpferchen sowie Straßen- und Brückenüberquerungen zeigt jeder Teilnehmer mit Unterstützung von je zwei Hunden einen Hütedurchgang, der zirka eine Stunde dauern wird. Leistung von Hund und Schäfer werden nach einer bundesweiten Hüteordnung bewertet, da die Landessieger am Bundeshüten teilnehmen, das 2006 in Brandenburg stattfindet. Der erste Durchlauf beginnt bereits um acht Uhr morgens. "Richterkritik" und Siegerehrung sind gegen 16 Uhr vorgesehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort