Ein Toter stammt von der Mosel

Ein 58-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron und ein 68-Jähriger aus Pirmasens sind bei dem Unfall bei Büdlicherbrück ums Leben gekommen. Die Planungen für eine Neugestaltung der Kreuzung sollen nun zügig vorangehen.

 Gefährliche Kreuzung: Unfallursache ist oft das Missachten der Verkehrsregeln. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Gefährliche Kreuzung: Unfallursache ist oft das Missachten der Verkehrsregeln. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Büdlicherbrück. Bei den beiden Fahrern, die am Montagabend bei einem schweren Unfall in Büdlicherbrück ums Leben gekommen sind (der TV berichtete), handelt es sich um zwei Männer. Der Fahrer des LKW war ein 58-Jähriger aus der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Er war im Auftrag einer Schweicher Spedition mit Bitumen unterwegs. Am Steuer des Sprinters saß ein 68-Jähriger aus Pirmasens, der für einen Reifengroßhandel arbeitete.

Laut Aussage einer Zeugin hat der Sprinter-Fahrer aus Richtung Bescheid (L 148, nicht wie fälscherlicherweise berichtet aus Richtung Trier) kommend das Stopp-Schild aus noch ungeklärter Ursache überfahren. Der LKW-Fahrer (aus Richtung Trier kommend) habe noch versucht, nach links auszuweichen, verhinderte aber den Zusammenstoß aber nicht mehr. Den genauen Hergang und die Klärung der Schuldfrage werden allerdings erst ein Gutachten der Staatsantwaltschaft ergeben, sagt die Polizei.

Fest steht, dass bei dem Unfall keine weitere Person zu Schaden gekommen ist. Die Polizei war am Montagabend noch von einemVermissten ausgegangen, der im LKW den ganzen Tag über mitgefahren war. Dieser Beifahrer konnte am Abend telefonisch erreicht werden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 100 000 Euro. Die schwierige Bergung des LKW dauerte noch bis 23 Uhr. Im Einsatz waren rund 50 Einsatzkräfte.

Die Kreuzung ist immer wieder Schauplatz von Unfällen - auch wenn ihre Zahl schwankt. 2005 und 2007 gab es hier sechs Unfälle, 2006 und 2008 drei. Den letzten Verkehrstoten an dieser Stelle hat es 2005 gegeben. "Wir bedauern jeden Toten. Formal gesehen ist die Kreuzung aber erst seit letztem Jahr ein Unfallhäufungspunkt mit Schwerverletzten", sagt Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier. Die Neugestaltung in Büdlicherbrück (neuer Kreuzungsbereich, dreispuriger Ausbau der L 150, Volumen: drei bis vier Millionen Euro) soll jetzt zügig vorangetrieben werden. Erste Vorplanungen seien schon erledigt, das Angebot des Ingenieurbüros für die technische Planung habe sogar am Morgen des Unfall-Tages vorgelegen, sagt Bartnick. Die Planungsphase bis zum formalen Beschluss werde aber vor aussichtlich noch zwei bis drei Jahre dauern.

Es müsse zuerst überprüft werden, ob ein Verkehrskreisel oder eine Überführung angebracht sei. "Die topografische Lage ist schwierig. Mehrere Straßen kommen in der Senke zusammen. Mit einem Kreisel alleine ist es nicht getan", sagt Bartnick im Hinblick auf die Folgen für den weiteren Verkehrsverlauf. Dazu kämen noch Finanzierungs- und rechtliche Fragen, zum Beispiel, wenn für einen Ausbau privater Grundbesitz angekauft werden müsse. Bartnick betont: Baulich und optische seien alle Mittel ausgeschöpft. "Wenn sich aber jeder an die Verkehrsregeln halten würde, dann gäbe es hier auch keine Unfälle." EXTRA Unfall-Chronologie an der Kreuzung Büdlicherbrück 25.Mai 2005: ein Toter und vier Verletzte 26. Mai 2005: Ein LKW landet nach Kollision im Garten des angrenzenden Hotels. Beginn der Kreiseldiskussion Juli 2007: Kreis-Unfallkommission sieht keinen Handlungsbedarf in Büdlicherbrück 20. Juli 2007: Zwei Verletzte bei Frontal-Zusammenstoß 9. Juni 2008: Fünf Verletzte bei Auto-Unfall 10. Juni 2008: Unfall mit drei Verletzten Juli 2008: LBM will "mittelfristig" Lösung finden Januar 2009: Verkehrskontrolle der Polizei: 42 Geschwindigkeitsverstöße in dreineinhalb Stunden. Juni 2009: Auffahrunfall mit drei Beteiligten

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