Ein Traktor und seine deutsch-französische Geschichte

Hetzerath · Einen ganz besonderen Traktor nennt Falko Thelen aus Hetzerath sein eigen. Es ist ein Geschenk von Henri Richard, der in den 1970er Jahren beim achtes Jägerbataillon in Wittlich stationiert war.

Ein Traktor und seine deutsch-französische Geschichte
Foto: (m_wil )
Ein Traktor und seine deutsch-französische Geschichte
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Falko Thelen, zurzeit als deutscher Soldat in Frankreich stationiert, ist stolz auf seinen alten Traktor, den er als Geschenk erhalten hat.
Eigentümer war Henri Richard, der in den 1970er Jahren in Wittlich beim 8. Jägerbataillon stationiert war. Erstbesitzer war der Vater von Henri Richard, der den Traktor 1951 im Rahmen des Marshallplans erworben hatte.

Der Heimatort der Richards ist La Borderie (Gemeinde St-Brice-sur-Vienne), ein kleines Dorf im Département Haute-Vienne in der Region Limousin. Henri Richard wurde von seiner Mutter als kleiner Junge in die Wälder geschickt, weil die Familie Angst hatte, dass die SS auch nach La Borderie kommen würde, als sie aus der Ferne das brennende Oradour sahen.

Auf die Zeit der Stationierung von Henri Richard in Wittlich geht die Freundschaft zwischen den Richards und Familie Thelen zurück. Henri Richard war Präsident der Unteroffiziere und hat mit seiner Frau Vonette in Salmtal gelebt, weil sie sich in der deutschen Gesellschaft bewusst integrieren wollten, erinnert sich Helma Thelen-Oberbillig, die Mutter von Falko Thelen. Und sie erzählt: "Meine Tochter Xenia hat ihre beiden Söhne sogar nach Henri Richard benannt. Henri Richard, der sich als kleiner Junge vor den Nazis verstecken musste, hat unserem Sohn den Traktor seines Vaters geschenkt." Jüngst war der Traktor samt Besitzer an der Mosel zu Gast - beim großen Traktortreffen in Kröv. red

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