Ein Trio der besonderen Art
Traben-Trarbach · Die neuen Leute an der Spitze der Traben-Trarbacher Gewerbetreibenden wollen im Team spielen und keine Einzelkämpfer sein. Denn alleine könnten sie nichts ausrichten. Dafür fehle ihnen auch die Zeit.
Traben-Trarbach. Der Vorstand des Gewerbevereins Traben-Trarbach ist wieder komplett, es gibt aber noch keine Klarheit, ob in diesem Jahr eine Gewerbeschau zustande kommt. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der Mitgliederversammlung. Nach dem Rückzug von Elmar Hilgers und Stefan Steinleger war eine Nachwahl notwendig. Der Vorstand besteht nun aus Andreas Metz, der dem Gremium schon vorher angehörte, Johanna Dahm und Bärbel Bisenius. Das Trio leitet den Verein gleichberechtigt. "Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind", sagte Beate Gensich, die den Verein ins Leben rief und lange führte.
Obwohl es keine Gegenkandidaten gab, hielt Johanna Dahm eine Bewerbungsrede, die wegen ihrer Intensität wohl Seltenheitswert haben dürfte. Sie verglich ihr Geburtsjahr 1974 mit 2016. Damals wie heute habe es in der Welt gekriselt. Sie versuche auf ihre Weise zu helfen. So engagiere sie sich für Flüchtlinge. "Wer etwas dagegen hat, darf mir die Fenster einwerfen, aber er darf mich heute nicht wählen", sagte sie.
Der Begriff Vereinsarbeit sei für sie unmissverständlich: Mit vereinten Kräften arbeiten. Sie selbst sei im Jahr durchschnittlich 26 000 Kilometer unterwegs, sagte die Frau, die als Coach arbeitet und Privatpersonen und Firmen bei der Entscheidungsfindung und Krisenbewältigung berät. Sie sei also oft nicht vor Ort. Auch das sollten die Mitglieder wissen.
Jemand habe den Satz geprägt "Wir sehen nur die Rücklichter von Bernkastel-Kues", sagte sie. "Wir haben aber viel, was Bernkastel-Kues nicht hat."
Genau wie Dahm ist auch Andreas Metz relativ neu in Traben-Trarbach. Der Begriff "Vorstand" sei für ihn ein "schlimmes Wort", sagte er. "Wir möchten nicht mehr vor euch sitzen, sondern mitten unter euch." Bärbel Bisenius war schon mal im Vorstand aktiv. In letzter Zeit habe sie eine "schlechte Stimmung" festgestellt. "Jeder arbeitet für sich alleine." Sie wolle helfen, dem Gewerbeverein wieder den Stempel der Gemeinsamkeit aufzudrücken.
Diese Gemeinsamkeit gibt es in Bezug auf die Gewerbeschau noch nicht. Normalerweise geht sie alle drei Jahre im Mai über die Bühne. Das war bisher kein Problem, doch seit zwei Jahren ist die Stadt wieder Schauplatz eines Motorbootrennens. Ausrichter war ebenfalls der Gewerbeverein.
In diesem Jahr laufen die Rennen am ersten Juniwochenende. Deshalb gab und gibt es die Überlegung die Gewerbeschau im September zu organisieren - zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag und dem Weinmarkt.
Es gibt unterschiedliche Meinungen: Damit werde eine wichtige Veranstaltung verschenkt, lautet eine. Es ist von einem Gewerbeschautermin im April die Rede, was aber organisatorisch unmöglich erscheint. Es gibt aber auch Überlegungen, die Gewerbeschau in diesem Jahr ausfallen zu lassen. Ein Ergebnis brachte die eineinhalbstündige Diskussion nicht.
