Ein Universalgenie stellt sich vor

Schon vor 500 Jahren gab es Techniken, die auch heute noch Verwendung finden. Der größte Erfinder der damaligen Zeit war Leonardo da Vinci. Seine Visionen werden derzeit erlebbar gemacht.

 Achim Nehrenberg, Sandra Praschak, Frauke Näher und Heide Pönnighaus (von links) präsentieren die Vorläufer eines Krans und eines Getriebes. TV-Foto: Clemens Beckmann

Achim Nehrenberg, Sandra Praschak, Frauke Näher und Heide Pönnighaus (von links) präsentieren die Vorläufer eines Krans und eines Getriebes. TV-Foto: Clemens Beckmann

Traben-Trarbach. (cb) Was konnte Leonardo da Vinci eigentlich nicht? Diese Frage stellt sich automatisch beim Anblick der 35 Exponate, die von Samstag an bis zum 25. November im Stadthaus "Alter Bahnhof" in Traben-Trarbach zu sehen sind. Viel kann es nicht sein, was der Mann nicht beherrschte. Viele verbinden da Vinci mit der "Mona Lisa" und dem Bild "Das letzte Abendmahl". Doch die Malerei war nur ein kleiner Teil seines Lebens. Er war zugleich Bildhauer, Kunsthistoriker, Anatom, Naturforscher, Architekt, Mechaniker und Erfinder. Ihm gelang als erster die Verbindung von Kunst, Technik und Wissenschaft. Folgerichtig galt er als Universalgenie, das seiner Zeit weit voraus war.Die Ausstellung "Leonardo da Vincis Maschinen" zeigt einen Querschnitt dessen, was dieses Genie im Laufe seines Lebens (1452-1519) erfunden oder weiter entwickelt hat. "Er hat über 100 000 Skizzen angefertigt", erzählt Sandra Praschak von der Agentur "ExtraMax", die diese Ausstellung an die Mosel bringt. Die 35 Großmodelle aus Holz, die in Traben-Trarbach zu sehen sind, lassen da Vincis Visionen lebendig werden: Mechanik, Werkzeugmaschinen, Messgeräte, Fortbewegung zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Auch wer den ersten Panzer sehen will, ist im Stadthaus richtig. Immer wieder verblüffend: Die Grundtechniken, die Leonardo da Vinci vor 500 Jahren entwickelte oder verfeinerte, haben noch heute Gültigkeit, obwohl es vielen hochmodernen Geräten und Maschinen nicht anzusehen ist. Zum besseren Verständnis: Als da Vinci 40 Jahre alt war, wurde Amerika entdeckt. Und dies war auch die Zeit, als es noch Hexenverbrennungen gab.Achim Nehrenberg, dem Leiter der Tourist-Information, ist es gelungen, diese Ausstellung nach Traben-Trarbach zu holen. Mitarbeiterin Frauke Näher betreut die Ausstellung. Immerhin sind die Exponate, so Sandra Praschak, in Deutschland einmalig. Viele der Exponate können ausprobiert werden. Da Vinci hat seine Skizzen nie umgesetzt. Erst vor einem Vierteljahrhundert wurden in Italien die Prototypen gebaut. Nehrenberg und Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus glauben, dass die Ausstellung Leute aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern anlocken wird. Dies soll auch auf die Gastronomie und die Geschäftswelt abstrahlen.Die Ausstellung ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6,50 Euro (ermäßigt 5,50 Euro). Die Familienkarte (zwei Erwachsene und maximal vier Kinder bis 16 Jahre) ist für 13 Euro zu haben. Für Gruppen gibt es Rabatte. Samstags, sonntags und feiertags finden um 14 und 16 Uhr Führungen statt. Dafür sind noch einmal extra drei Euro zu zahlen. Auch Gruppenführungen sind möglich.

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