Ein Verein sagt Danke

Burgen · Vor zehn Jahren, am 23. November 2003, starb Anna Becker im Alter von 17 Jahren an Krebs. Sie hat mit der Gründung ihres Vereines "Von Betroffenen für Betroffene", einen Weg beschritten, den seit dem Jahr 2000 viele Menschen mitgegangen sind. Durch vielfältige finanzielle Unterstützung und Spenden kamen bisher 800 000 Euro zusammen.

 Vor zehn Jahren, am 23. November 2003, starb Anna Becker an Krebs. Ihr Verein „Von Betroffenen für Betroffene“ hat zahlreiche Hilfsprojekte ins Leben gerufen. Foto: privat

Vor zehn Jahren, am 23. November 2003, starb Anna Becker an Krebs. Ihr Verein „Von Betroffenen für Betroffene“ hat zahlreiche Hilfsprojekte ins Leben gerufen. Foto: privat

"Wir sind traurig, dass du gingst, aber dankbar, dass es dich gab. Durch deine Initiative haben wir unseren Verein gegründet, um all denen zu helfen, die dir geholfen haben." So lautete vor zehn Jahren der Nachruf des Vereins zum Tod ihrer Gründerin Anna Becker. "Keiner hätte damals gedacht, dass sich ihre Idee in so viele Richtungen entwickeln würde", freuen sich ihre Eltern Heidelinde und Hermann Becker, die mit fünf weiteren Mitgliedern den Vorstand bilden. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Einrichtungen zur Behandlung und Betreuung chronisch und krebskranker Kinder zu fördern. Dabei wird die gesamte betroffene Familie miteinbezogen.

Seit der Gründung kamen bisher rund 800 000 Euro zusammen. Geld, das für die Realisierung unterschiedlicher Hilfsangebote unverzichtbar ist. Zwei besondere Projekte, die intensiv gefördert werden, sind die Villa Kunterbunt des Mutterhauses Trier, die sich als Nachsorgezentrum für krebs- und schwerstkranke Kinder und deren Familien psychologisch und mit vielfältigen Aktivitäten einsetzt. "In der Villa gibt es immer was zu lachen, hier ist Platz für Träume, hier ist Platz zum Fliegen", so lauten Zeilen aus dem Villa-Song, die das Ziel beschreiben.

Geschäftsführer Christoph Block und Christine Wirz, die im Sozialdienst arbeitet, loben das finanzielle Engagement des Vereins. Besonders zu erwähnen sei das "Projekt Anna", das Familien jährlich mit einem Kurzurlaub eine Auszeit vom Krankheitsalltag bietet.
Ein Meilenstein in der Geschichte von Annas Verein ist eine eigene Beratungsstelle in Trier mit kindgerechtem Therapieraum und einer Anlaufstelle für betroffene Familien. Dieses Projekt betreut rund 40 bis 50 Familien kostenfrei im Jahr. "Die Betreuung hat mir und meinen beiden Kindern eine Wahnsinnskraft gegeben", sagt Julia Gotto. Ihr Mann starb an Krebs. Die Unterstützung von Papillon während der Krankheit war besonders für die Kinder eine große psychologische Hilfe. Noch heute profitierten sie von "Youngsters on tour", dem erlebnispädagogischen Angebot für Jugendliche. "Keiner sollte zu stolz sein, sich diese große Hilfe zu holen", betont Gotto. Sie weiß, wovon sie spricht: "Ich selbst war zehn Jahre alt, als mein Vater starb, und damals hatte ich diese Hilfe leider nicht".

Hilfestellung für Annas Verein zu leisten, ist neben der großen Zahl an Förderern auch für Christian Hilgers seit Jahren Ehrensache. Mit Benefizkonzerten sorgt der Orchestermanager des symphonischen Blasorchesters Vulkan-Eifel für regelmäßige Unterstützung. So gehen viele auf "Annas Spuren" weiter.Extra

Annas Verein "Von Betroffenen für Betroffene": Gründung: Dezember 2000. Vorstand: sieben Mitglieder. 187 Fördermitglieder. Aufgaben: Unterstützung von Einrichtungen für krebskranke-, chronisch und schwerkranke Kinder und ihre Familien, erlebnispädagogische Angebote für Jugendliche, Betreuung und Hilfe für Kinder krebskranker Eltern. Jährliche Benefizveranstaltungen, das nächste Konzert findet statt am 15. Dezember in der katholischen Kirche Veldenz. Jahresbeitrag: 25 Euro. Vorsitzender: Hermann Becker. Kontakt: Am Frohnbach 35, 54472 Burgen, Telefon 06534/933226, Fax 06534/933227, E-Mail: info@annas-verein.de Spenden an den Verein unter der Kontonummer 80013535, BLZ 58751230 bei der Sparkasse EMH. mbl

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