Ein Weihnachtsmarkt im Zeichen der Burg

Manderscheid · Eigentlich herrscht auf der mittelalterlichen Niederburg in Manderscheid Winterpause. Für die elfte Burgenweihnacht aber hat sie sich noch einmal herausgeputzt: An 22 Ständen haben sich die Besucher am Wochenende mit Geschenken und Schönem fürs Fest versorgt.

Manderscheid. Lisa kaut genüsslich. Keine Spur von Aufregung, obwohl es ihr erster Auftritt bei der Manderscheider Burgenweihnacht ist. Da macht es ihr noch nicht einmal etwas aus, dass sie sich als Ochse ausgeben muss. Dabei ist die 18 Monate alte Rinder-Dame sogar trächtig. Was soll\'s, sie will ihrem Halter keine Schande machen. Und der, Günter Krämer, ist nicht nur Manderscheider Stadtchef, sondern in den Tagen der Burgenweihnacht auch Josef, und begrüßt in der lebenden Krippe zusammen mit seiner Frau die Besucher. Lisa schaut zu, und aalt sich im Stroh. Für zwei Tage lang ist in die winterverschlafene Niederburg am Wochenende wieder Leben eingekehrt. Schon am Eingang duftet es nach Reibekuchen und Waffeln. Apfelsaft, Glüh-Caipirinha und Met versprechen wohlige Wärme, auch wenn niemand wirklich kalte Finger fürchtet. Es schneit zwar nicht wie im vorigen Jahr aber immerhin: kein Regen. Denn auch damit haben die Manderscheider schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die Stimmung ist gut, die Atmosphäre persönlich, für viele Aussteller ist es das einzige Wochenende, das sie in einer Weihnachtsmarktbude verbringen. Für Helmut Schmitz zum Beispiel. Der Hobby-Imker aus Pantenburg ist seit der zweiten Burgenweihnacht mit dabei, verkauft Honig, Met und mehr. "Das Flair hier ist einfach klasse, vor allem, wenn es dunkel ist." Da die Stadt zusätzliche Buden gekauft habe, seien es in diesem Jahr nicht nur mehr Aussteller, die Optik werde auch immer einheitlicher. Viele Stände werden von (Förder-)Vereinen betrieben oder von Leuten wie Helga Servaty aus Großlittgen, die sich "aus Lust und Liebe" der Handarbeit widmen. Inge Nikulski aus Föhren verkauft zum ersten Mal selbstgemachten Schmuck auf der Niederburg: "Das Ambiente ist einfach schön." Und es gibt das, was man sich von einem Weihnachtsmarkt wünscht: Baumschmuck - auch, ganz modern, in Lila und Petrol -, Tannenkränze, Lebkuchenmänner und Rentiere aus Holz, Kissen, Körbe, Kerzen. Fast alles selbst gemacht. Kinder scharen sich um die Schafe und den Esel neben der lebenden Krippe und backen Stockbrot. Einige Schüler der Realschule plus verkaufen Lose. Alle Gewinne, vom Käsehobel bis zum Gutschein für einen Ausritt, haben sie bei Betrieben in der Region zusammengetragen. Am Abend dann beleuchten Fackeln die Burg und tauchen sie in romantisches Licht - bis sie wieder im Winterschlaf versinkt. volksfreund.de Weitere Fotos im Internet.

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