Ein wichtiger Tag gegen das Vergessen

Bernkastel-Andel · Ungarn war lange die zweite Heimat für Ewald Pick. Dort sorgte er dafür, dass Kriegsgefallene, unter ihnen sein Bruder, eine letzte Ruhestätte fanden. Pick will, dass die Erinnerung an die schrecklichen Geschehnisse wachbleibt.

 Mahner gegen das Vergessen: Ewald Pick. TV-Foto: Clemens Beckmann

Mahner gegen das Vergessen: Ewald Pick. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Andel. Den Bericht über die vor dem Trierer Büro des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge abgelegten Knochen von Weltkriegssoldaten (TV 14. November) dürfte Ewald Pick mit Interesse gelesen haben. Schließlich hat der Mann aus Andel sich darum gekümmert, dass im Zweiten Weltkrieg gefallene Soldaten eine würdige Grabstätte fanden (der TV berichtete).
Seit 1966 war er regelmäßig in Ungarn unterwegs. Zuerst wollte er nur das Grab seines 1944 gefallenen Bruders sehen. Später suchte er mit Helfern nach vermissten Soldaten. Ungarn wurde ihm und seiner Frau dabei zur zweiten Heimat.
Sein Bruder fand erst 2004 endgültige Ruhe auf einem Soldatenfriedhof in der Nähe der Hauptstadt Budapest. Erst da zeigte Pick im TV das Schicksal seines Bruders an. "Er hat sein Leben für verantwortungslose Politiker gelassen" stand in der Anzeige. Damals bekam er viel Resonanz.
Mittlerweile ist der pensionierte Fahrlehrer 88 Jahre alt. Er will, dass die Erinnerung an das Unrecht genauso wachbleibt wie an die Millionen Soldaten, die ihr Leben ließen. Deshalb seien die Gedenkstunden zum morgigen Volkstrauertag wichtig. "Es gibt immer noch Leute, die Angehörige suchen oder sich mit dieser Zeit auseinandersetzen", sagt er. cb

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