Einbruchserie Prozess nach Einbruchserie in der Region Monzelfeld: Hoher Schaden und verängstigte Kinder

Bernkastel-Kues · Es ist eine dieser unliebsamen Überraschungen, die niemand erleben will: Nach Hause zu kommen und feststellen zu müssen, dass Einbrecher das Haus durchwühlt haben, und Geld, Schmuck und Erinnerungsstücke gestohlen worden sind.

 Eine Statue der Justitia hält als Symbol eine Waage in ihrer Hand. Vor dem Schöffengericht Bernkastel-Kues müssen sich zwei Männer verantworten, die in der Region Monzelfeld Einbrüche begangen haben sollen.

Eine Statue der Justitia hält als Symbol eine Waage in ihrer Hand. Vor dem Schöffengericht Bernkastel-Kues müssen sich zwei Männer verantworten, die in der Region Monzelfeld Einbrüche begangen haben sollen.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Ein solcher Fall wird derzeit vor dem Schöffengericht in Bernkastel-Kues verhandelt. Fünf Delikte, unter anderem in Mülheim, Monzelfeld und Burg (Mosel), werden untersucht. Dabei erbeuteten die Täter im Juni 2022 Geld und Schmuck im Gesamtwert von mehr als 50.000 Euro. Allein bei dem Einbruch in Burg waren es mehr als 20.000 Euro Bargeld. Die Täter verursachten zudem einen hohen Sachschaden, weil sie meist die Terrassentüren aufhebelten.

Die Angeklagten: Es sind zwei Männer:  einer aus Georgien, der sich nach eigenen Angaben aus beruflichen Gründen in Deutschland aufhielt, einer aus der Ukraine, der angibt, nach Kriegsbeginn in seiner Heimat auf der Suche nach einer neuen  Bleibe zu sein. Sie geben an, sich von früher zu kennen, aber sie bestreiten die Einbrüche begangen zu haben.

Der Mann aus Georgien gibt allerdings einen weiteren Einbruch zu. Den habe er aber mit einem anderen Komplizen begangen, den er zufällig getroffen habe. Der Plan sei von diesem Mann ausgegangen. „Ich bereue die Tat sehr“, sagt der 33 Jahre alte Angeklagte. Er wird, genauso wie sein Mitangeklagter, aus der Untersuchungshaft vorgeführt und während der Verhandlung von Justizbeamten bewacht. Wie es zu ihrer Festnahme kam, wird nicht berichtet. Ob es Hinweise über den Verbleib von Geld und Schmuck gibt? Auch darüber sagen Staatsanwältin Stefanie Kaluba und Richter Stefan Rählmann nichts. Ein bei dem Ukrainer gefundenes Handy soll während zweier Einbrüche in einer Funkzelle in der Nähe eingeloggt gewesen sein. Er habe es erst später in Belgien erworben, sagt der 26-Jährige. Außerdem sei er im Tatzeitraum in Polen gewesen, um sich ein Visum für eine Reise nach Kanada zu besorgen. Dorthin  habe er mit seiner Familie eventuell auswandern wollen.

Die Zeugen: Befragt werden Hausbewohner und zwei Anwohner. Die Bewohner berichten, wie sie ihre Häuser beim Nachhauskommen vorgefunden haben. Dabei wird klar: Besonders die Kinder lässt das Geschehen nicht los. Eines wolle seither allein gar nicht mehr ins Haus, bleibe vor der Tür sitzen, solange niemand sonst da ist, berichtet ein Vater. Eine Mutter sagt. „Unser elfjähriger Sohn hat den Einbruch entdeckt. Es hat ihn sehr mitgenommen.“ Anwohner in Monzelfeld und in Burg haben im Tatzeitraum zwei Männer beobachtet, die sich in der Nähe der Tatorte aufhielten und mit einem blauen Auto unterwegs waren. Sie erkennen die Angeklagten allerdings nicht. Auch das Fahrzeug kann nicht zugeordnet werden.

Das weitere Vorgehen: Der Prozess wird am 14. April mit einem Kurztermin, bei dem es nur um Formalitäten geht, fortgesetzt. Am 4. Mai soll dann die ermittelnde Kriminalbeamtin befragt werden. Außerdem wird bis dahin die Auswertung von DNA-Proben vorliegen. An diesem Tag wird dann auch das Urteil erwartet.

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