Eine Finanzspritze für die Notfallhelfer - Gemeinden des Standorts Salmtal zahlen Anteil an Unterhaltskosten

Dreis/Salmtal · Jedes Jahr fallen bei den Notfallhelfern (First Responder) am Standort Salmtal 3000 Euro für den Unterhalt der medizinischen Geräte und Verbrauchsmaterial an. Um die Kosten dafür zu decken, geben die Ortsgemeinden Esch, Dreis, Klausen, Salmtal und Sehlen einen Zuschuss für die rund 150 Einsätze pro Jahr in den Dörfern.

Eine Finanzspritze für die Notfallhelfer - Gemeinden des Standorts Salmtal zahlen Anteil an Unterhaltskosten
Foto: First Responder

Atemnot, Herzkreislaufbeschwerden oder ein Unfall. Sieben Notfallhelfer, sogenannte First Responder, des Malteser Hilfsdienstes stehen am Standort Salmtal bereit, um mit auszurücken, wenn es einen Notfall in den Orten Esch, Dreis, Klausen, Salmtal und Sehlem gibt. Sie werden dann von der Leitstelle Trier per persönlichem Piepser informiert.

Die Kosten für die Ausbildung, die Fahrten, die persönliche Schutzkleidung und die Anschaffung der Notfallausrüstung trägt die Stadtgliederung Wittlich. Eine Gliederung ist eine Malteser-Struktur, ähnlich einem Ortsverein. Die Stadtgliederung Wittlich hat an neun Standorten First Responder, die im Notfall mitausrücken in die benachbarten Orte. Die laufenden Kosten, darunter fallen die Batterien für die Defibrillatoren, die schon für ein Gerät 300 Euro kosten, Elektroden für medizinische Geräte und Verbrauchsmaterial (Infusionen und Verbände), liegen im Jahr bei 3000 Euro. Daran sollen sich die Ortsgemeinden, in denen die First Responder im Notfall helfen, finanziell beteiligen.

Am Standort Salmtal waren Gemeinden Dreis und Salmtal gleich bereit, einen Betrag zu zahlen, Klausen, Esch und Sehlem haben sich erst Informationen gewünscht, weil viele Ratsmitglieder über die Finanzierung und das Ehrenamt der First Responder nicht genug wussten. In Klausen beispielsweise hat Thomas Groeger, First Responder und Gemeinderatsmitglied, bei einer Sitzung erklärt, worum es bei der Finanzierung geht. Jetzt ist klar: Die laufenden Kosten werden von den Gemeinden bezahlt, anteilig der Einwohnerzahl. Dafür wird ein Konto bei der Verbandsgemeinde eingerichtet. Dirk Vogler von den Maltesern sagt: "Wir sind sehr froh, dass die Gemeinden sich finanziell beteiligen und Herr Duckart aus Salmtal das Ganze in die Hand genommen und gemeinsam mit den anderen Ortsbürgermeistern nach einer Lösung in Zeiten knapper Kassen gesucht hat." An den anderen Standorten der First Responder im Kreis unterstützen die Gemeinden ebenfalls, in Binsfeld beispielsweise gehen alle Rechnungen direkt an die Gemeinde. In Hasborn geht der Zuschuss als Spende zweckgebunden an die Malteser Wittlich.

Insgesamt hatten die First Responder Salmtal im vergangenen Jahr 144 Einsätze, davon unter anderem 70 in Salmtal und 17 in Klausen. Salmtal liegt durch sein Altenheim im Ort an der Spitze "und es macht einen Unterschied an Einsätzen, wenn eine Arztpraxis im Dorf ist, die auch Notfälle hat, zu denen wir mit alarmiert werden", so Vogler.

Extra First Responder

Aus den dünn besiedelten Gebieten Amerikas stammt die Idee der First Responder. Anfang der 1990er Jahre kamen die ersten in Deutschland in der Region München-Land zum Einsatz. Ausgebildet werden die First Responder von den ansässigen Hilfsorganisationen, den Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst. Das DRK hat pro Jahr 450 bis 500 Einsätze, die Malteser hatten 2013 mehr als 300 kreisweit. Die First Responder werden von der Rettungsleitstelle in Trier angepiepst, wenn ein Notruf abgesetzt wird. Ausbildung und Ausstattung finanzieren Maltesern oder das DRK. Bei den laufenden Kosten unterstützen Ortsgemeinden, Firmen oder vereinzelt Spenden von Privatpersonen. chb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort