Eine große Gemeinschaft mit internationalem Flair

Wittlich-Wengerohr · Das Bildungszentrum Eifel-Mosel, an dem Schüler in Gesundheits- und Pflegeberufen ausgebildet werden, hat vor etwas mehr als einem Jahr seine Arbeit aufgenommen. Derzeit arbeiten 35 Mitarbeiter in dem Zentrum, die für rund 380 Schüler zuständig sind. Das Bildungsangebot soll ausgeweitet werden.

Wittlich-Wengerohr. "Die größte Herausforderung im vergangenen Jahr war sicherlich, alle vier Schulen zusammenzuführen", sagt Bernd Geiermann, Leiter des Bildungszentrums (BZ) Eifel-Mosel in Wittlich-Wengerohr. Im April 2015 ist die Einrichtung gestartet (siehe Extra). "Es gab immer wieder Prozesse, die nicht durchdacht waren und die wir auf den Weg bringen mussten", sagt Geiermann. Aber genau das wirkte sich positiv auf den Zusammenhalt innerhalb des Personals der neuen Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe aus. "Wir sind dadurch sehr zusammengewachsen und haben uns als Team gefunden", sagt Maria Stalpes, stellvertretende Leiterin und für den Bereich Gesundheits- und Krankenpflege zuständig.
Auch das anfängliche Problem einer fehlenden Mensa sei heute keines mehr. Geiermann: "Wir haben in der Pause einen Brötchenverkauf, die Waren liefert ein externer Caterer." Zudem komme ein Pausenflitzer an die Schule, dessen Angebot ebenfalls gut angenommen werde. "Und die Schüler gehen oft die naheliegende Bäckerei", fügt Stalpes hinzu. Derzeit sind 383 Schüler am BZ eingeschrieben, die aus dem Bereich des ehemaligen Regierungsbezirk Trier und aus der Großregion kommen. "Wir haben auch Schüler aus Luxemburg und Frankreich", sagt Inge Stern, Leiterin der Physiotherapie-Schule am BZ. Ein Grund dafür sei zum Beispiel, dass die Ausbildung zum Physiotherapeuten in Frankreich sehr strenge Zugangskriterien habe. Für die Zukunft soll das Netzwerk der Wengerohrer Schule weiter ausgebaut werden, zudem soll es zusätzliche Bildungsangebote im Bereich der Fort- und Weiterbildung geben und ab 2017 eine einjährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer.
Mit der generalistischen Ausbildung der Pflegeberufe (siehe Hintergrund) soll 2018 begonnen werden. In dem Jahr, in dem die Schüler als Absolventen die Schule verlassen, die im vergangenen Jahr im April ihre Ausbildung am BZ begonnen haben. Nicht mehr dabei sein werden dann Gesundheit- und Krankenpflegeschüler, die am ehemaligen Ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier angestellt sind. Das ÖVK, das das Marienkrankenhaus Ehrang und das Elisabeth-Krankenhaus in Trier Nord vereinte, wurde Ende 2015 vom Trierer Mutterhaus übernommen. Die Klinik ist seitdem das größte Krankenhaus der Region.
"Das Mutterhaus bietet ab Herbst eine eigene Schulausbildung in diesem Bereich an", sagt Bernd Geiermann.

Am Samstag, 24. September, bietet das BZ von 10 bis 16 Uhr am Standort Wengerohr einen Tag der offenen Tür für die Öffentlichkeit an. Von 10 bis 16 Uhr werden sich neben der Schule selbst auch die Bildungspartner vor Ort präsentieren.
Extra

Das Bildungszentrum Eifel-Mosel ist am 1. April 2015 gestartet und Mitte Juli 2015 offiziell eingeweiht worden. In der Schule, die sich im Gebäude der ehemaligen Dualen Oberschule Wengerohr befindet, wurden vier Pflegeschulen zusammengeführt: die Pflegeschulen Bitburg und Trier-Ehrang, die in der Trägerschaft der Marienhaus GmbH Waldbreitbach standen, sowie die Pflegeschule Wittlich und die Physio-Akademie Wittlich der Cusanus-Trägergesellschaft Trier mbH. Im Bildungszentrum Eifel-Mosel werden Menschen in Gesundheits- und Pflegeberufen ausgebildet. Das Alter der Schüler reicht von 16 bis Mitte 40. Beide Ausbildungen dauern drei Jahre. Ausbildungsbeginn am Bildungszentrum Eifel-Mosel ist jeweils am 1. April und am 1. September. Die Ausbildung ist in schulische Theorie- und Praxisblöcke unterteilt. In Kooperation mit dem Rhein-Ahr-Campus Remagen, der Universität Trier und der Katholischen Hochschule Mainz werden am Bildungszentrum auch die Dualen Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre Pflege, Pflegewissenschaft und Gesundheit und Pflege angeboten, eine Kooperation mit der Hochschule Trier ist in Planung. red/willExtra

Künftig soll eine einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau oder -mann übergreifende Qualifikationen vermitteln. Das wurde vom Bundeskabinett im Januar beschlossen. Ziel der Ausbildung ist es, Menschen aller Altersgruppen pflegen zu können: in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und in ambulanten Diensten. Damit vereint diese generalistische Ausbildung die Berufe Kinderkrankenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger und des Altenpflegers. will

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