Eine grüne Wertanlage, die wächst und sich lohnt

Wittlich · Was ist der Stadtwald wert? In Wittlich wird er auf 8,587 Millionen Euro geschätzt inklusive seiner Wege und des Bodens. Geld bringt er auch. Stadtförster Mario Sprünker rechnet mit 5400 Euro plus, ohne Holz fürs schnelle Geld zu opfern.

 Grünes Kapital liegt und wächst im Stadtwald. TV-Foto: Klaus kimmling

Grünes Kapital liegt und wächst im Stadtwald. TV-Foto: Klaus kimmling

Wittlich. "Es ist wirklich so, dass Holz selten so wertvoll wie heute war", sagt Ulrich Frömsdorf, Leiter des Forstamtes Wittlich, "Die Forstwirtschaft trägt sich fast im ganzen Land. Holz ist ein sehr stabiler und guter Vermögenswert. Die Einnahmen, die hier in Wittlich geplant sind, sind äußerst sicher."
Das ist sein Fazit zur Kalkulation für 2014, die der Wittlicher Stadtförster Mario Sprünker dem Stadtrat vorgestellt hat. Er ist verantwortlich für den Gesamtbetrieb, der rund 300 000 Euro im Jahr kostet, denn die grüne Lunge der Stadt ist kein Selbstläufer, sondern macht Arbeit und die will berechnet sein.
Außerdem soll sich das Vermögen mehren. Dieses Ziel galt auch schon bei seinen Vorgängern. Auch wenn der Haushalt schon mal rote Zahlen schrieb, ließ man stets mehr Wald nachwachsen, als man einschlug. Der Griff nach dem schnellen Geld, das im Wald steht, hat auch die Stadtpolitik bislang nicht gereizt.
Mario Sprünker und sein Team haben viele Aufgaben. Sie kontrollieren die Sicherheit von Bäumen an Straßen und Radwegen, sie lassen den Wald kalken, pflegen neue Bäume, organisieren Waldtage für Kinder, kümmern sich um die Wanderwege, betreiben Biotop- und Artenschutzpflege und ernten naturgemäß auch Holz.
3400 Festmeter sollen es 2014 sein, daneben sollen 7000 Festmeter nachwachsen. Und Ableger aus dem Wittlicher Wald sozusagen gehen auch auf Reisen. "Wir haben anerkannte Saatgutbestände, und konnten 5100 Kilo Eicheln an Baumschulen verkaufen. Das brachte 9000 Euro", sagte Sprünker im Stadtrat.
Und manch ein Wittlicher profitiert vom Stadtwald, wenn er zu Hause einen Ofen besitzt, denn der Forstbetrieb verkauft naturgemäß auch sogenanntes Energieholz. Allein davon soll es 2014 1400 Festmeter geben. Hinzu ist der Verkauf von 300 Festmetern Eichenstammholz geplant plus 1700 Festmeter Nadelholz. Und wie viel Festmeter Vorrat hat der grüne Betrieb, der 1200 Hektar groß ist? Es sind 221 000 Festmeter, davon 69 Prozent Laub- und 31 Prozent Nadelholz. sos

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