Eine Kirche als Besinnungsplatz für Wanderer

Heinzerath · In Heinzerath findet zwar nur noch einmal im Monat ein Gottesdienst statt und die Küsterstelle ist gestrichen. Aber trotzdem ist die Kirche jeden Tag geöffnet. Dank Josef Schmitz, der sich ehrenamtlich um das historische Gebäude kümmert.

 Edwin Hartmann und Josef Schmitz (von links) setzen sich für ihre Kirche ein. TV-Fotos (2): Hans-Peter Linz

Edwin Hartmann und Josef Schmitz (von links) setzen sich für ihre Kirche ein. TV-Fotos (2): Hans-Peter Linz

Foto: (m_huns )

Heinzerath. Die Kirche in Heinzerath bildet mit dem Gemeindefriedhof, zwei Linden, von denen eine über 500 Jahre alt ist, und dem Vorplatz einen malerischen Flecken, der für viele Wanderer auch ein Foto wert ist. Schließlich führt der Premiumwanderweg Jakob-Maria-Mierscheid-Weg an Heinzerath vorbei. Sankt Peter und Paul, die beiden Figuren stehen auch seitlich des Altars, sind die Namensgeber der Kirche, deren Ursprung bis ins 14. Jahrhhundert zurückreicht. Der älteste Bauteil ist der Westturm mit einem zwei Meter starken Mauerwerk. Sakristei, Vorhalle und Empore wurden später, im 17. Jahrhundert errichtet. Wenn man die Kirche durch eine alte Holztür mit ihren schweren Eisenbeschlägen betritt, durch den Mittelgang auf den kunstvoll verzierten Altar blickt, kann man sich ein wenig in die Menschen hineinversetzen, die sich hier schon vor Hunderten von Jahren zum Gottesdienst versammelt haben. Wie Edwin Hartmann, stellvertretender Ortsvorsteher von Heinzerath berichtet, nehmen auch viele Wanderer, die den Jakob-Maria-Mierscheid-Weg gehen die Gelegenheit wahr und verbringen in der Kirche ein paar Minuten der Besinnung. Um diese Stimmung zu verstärken hat Josef Schmitz sogar eine kleine CD-Anlage mit einem Bewegungssensor versehen. Wenn ein Besucher eintritt, ertönen nun dezente gregorianische Choräle.
Letztlich ist es dem ehrenamtlichen Engagement von Schmitz zu verdanken, dass die Kirche überhaupt geöffnet ist. "Wir haben nur noch ein Mal im Monat Messe in der Kirche, denn Heinzerath gehört als Filialkirche von Merscheid zur Pfarreiengemeinschaft Monzelfeld," erzählt Schmitz. Deshab sei die Kirche grundsätzlich geschlossen, da es weder einen Pfarrer noch einen Küster im Ort gibt. Kurzerhand hatte sich daher Schmitz bereit erklärt, die Kirche morgens um 8 Uhr auf- und am Abend wieder abzuschließen. Dafür ist ihm der Gemeinderat dankbar. Hartmann: "Wir haben die Kirche vor einigen Jahren für 90 000 Euro restauriert, über 40 000 Euro kamen dabei an Spenden aus dem Dorf zusammen. Jetzt sind wir froh, dass sie auch regelmäßig geöffnet ist. Viele Touristen und Wanderer besuchen sie." hpl
Extra

Eine Kirche als Besinnungsplatz für Wanderer
Foto: (m_huns )

Ehrenamt: Meistens gehören in Städten und Dörfern die Kirchen zu den ältesten Gebäuden im Ort. Deshalb kann man in solchen Gebäuden auch vieles über die Geschichte erfahren. Aber nicht alle Kirchen sind den ganzen Tag über geöffnet. Denn einer muss ja darauf aufpassen. In Heinzerath macht das ein Mann ehrenamtlich. Das heißt, dass er dafür kein Geld erhält. Er sorgt freiwillig dafür, das viele Menschen die Kirche besuchen können. hpl

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